Da Köln-Riehl bis zum Ersten Weltkrieg als Garnisonsort mit den Kasernenstandorten Barbarastraße und Boltensternstraße bekannt war, verwundert es nicht, dass in dieser Region ein militärisches Denkmal errichtet wurde.
Am 30. August 1936 wurde auf dem Gelände des Kaiser-Friedrich-Ufers (heute Konrad-Adenauer-Ufer) zwischen der Frohngasse und dem damaligen Riehler Wall (heute Elsa-Brändström-Straße) das „Reichsehrenmal der deutschen Feldartillerie“ eingeweiht. Dieses Denkmal, das durch den Bildhauer Hans Dammann (1857–1942) entworfen wurde, sollte an den deutschen Feldartillerie-Unteroffizier Theodor Krüger erinnern, der in der Panzerschlacht von Cambrai am 20. November 1917 alleine bei seinem Geschütz verblieb. Nach vielen Treffern verwundet, erlag er am 10. Dezember 1917 seinen Verletzungen. Bei der Einweihungsfeier, die gleichzeitig eine Wiedersehensfeier der alten deutschen Feldartillerie war, kam es zu einem Eklat: An einem leeren Fahnenmast wurde von zwei ehemaligen Unteroffizieren die schwarz-weiß-rote Fahne der Kaiserzeit hochgezogen. Dies galt als Affront, war diese doch bereits seit 1935 im nationalsozialistischen Deutschland durch die Hakenkreuzfahne ersetzt worden. Im Jahr 1937 wurde der Straßenabschnitt des Kaiser-Friedrich-Ufers zwischen der Frohngasse und dem Riehler Wall in Gallwitzufer umbenannt. Der Straßenname erinnerte an den preußischen General Max von Gallwitz (1852–1937). Eine erneute Umbenennung dieses Straßenabschnittes erfolgte 1946 in Niederländer Ufer.
Im Krieg wurde das Ehrenmal stark beschädigt und zum Kriegsende die Skulptur eingeschmolzen. Der Sockel mit der Inschrift wurde 1945 von den Engländern gesprengt. Die Treppe, die heute zum Skulpturenpark führt, ist noch ein Rest der Anlage. Heute gehört das Areal, nicht mehr zum Stadtteil Riehl, sondern zu Neustadt-Nord.
(Joachim Brokmeier, Bergisch Gladbach, 2020)
Internet nrw-skulptur.net: Skulpturenpark Köln (abgerufen 01.07.2020)
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