Das Gipfelkreuz auf der Glessener Höhe (Abbildung 1), einer Abraumhalde des Braunkohle-Tagebaus, markiert mit 204 m über dem Meer den höchsten Punkt des Rhein-Erft-Kreises. Man erreicht den hervorragenden Aussichtspunkt aus verschiedenen Richtungen über befestigte Waldwege. Der attraktivste Zugang für Fußgänger erfolgt von Osten über die sogenannte „Himmelsleiter“ mit insgesamt 397 Stufen. Vom Haldenfuß führt eine erste Holzbohlentreppe (Abbildung 2) zunächst zu einer ersten schmalen Aufschüttungsfläche. Ein sanft ansteigender Weg bringt den Wanderer zu einer weiteren, ausgedehnten Aufschüttungsfläche, von der aus man über eine zweite Holzbohlentreppe (Abbildung 3) dann das oberste Aufschüttungsstockwerk mit dem Gipfelkreuz erreicht.
Der Blick vom Ruheplatz am Gipfelkreuz schweift weit in die Kölner Bucht und das angrenzende Bergische Land. Bei günstigem Wetter kann man auch den Kölner Dom ausmachen (Abbildung 4). In geringer Entfernung liegt vor dem Betrachter der Wald des Naturschutzgebietes „Quellgebiet Glessener Bach“, im Volksmund „Liebesallee“ (Abbildung 5) genannt. Den Quellsümpfen ist die Erzählstation 4 des Wassererlebnispfades Pulheimer Bach gewidmet.
Die Glessener Höhe überragt in mehreren Stockwerken um maximal 80 Meter den natürlich gewachsenen Untergrund des Ville-Höhenrückens und besteht aus weitgehend homogenisiertem Abraum des Braunkohle-Tagebaus, der in den Jahren 1955-1970 aufgeschüttet wurde (s. auch Kulturlandschaft Ville).
Die damit einhergehende Landschaftsveränderung wird bei der Auswertung älterer topographischer Karten deutlich. Im Kartenausschnitt der TK 25, Blatt 5006 Frechen, Erscheinungsjahr 1953, ist im Südwesten die Braunkohlegrube Fortuna zu erkennen (Abbildung 6). Die Ville-Hochfläche ist teils ackerbaulich genutzt, teils Hochwald (Staatswald Ville). Der Ausschnitt von 1958 (Abbildung 7) zeigt bereits eine langgestreckte Aufschüttungshalde im Staatswald Ville.
Die Karte von 1975 (Abbildung 8) macht deutlich, wie die Glessener Höhe stockwerkartig aufgebaut wurde. Dabei wurde der Oberlauf der nach Osten zum Pulheimer Bach entwässernden Villebäche verfüllt. Es waren flache Muldentäler, die nur gelegentlich Oberflächenabfluss hatten. Diese Muldentalformen werden am Wassererlebnispfad Pulheimer Bach in der Erzählstation 3 behandelt. Im Höhenmodell (Abbildung 9) werden die Formen noch deutlicher.
Der Haldenfuß wurde zur Absicherung des vorgelagerten Ackerlandes vor Rutschungen und als Hochwasserschutzmaßnahme durch einen Damm eingepoldert (Abbildung 10). Zwei Flächenstockwerke des Aufschüttungsareals wurden bei den Rekultivierungsmaßnahmen als Ackerland angelegt (Abbildung 11). Der Rest wurde mit Mischwald aufgeforstet. Heute ist die Glessener Höhe ein von zahlreichen Wegen durchzogenes, beliebtes Naherholungsgebiet.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.