Die Steinerne Brücke in Weilburg wurde zwischen den Jahren 1764 und 1769 errichtet. Sie ist der Nachfolgebau einer Reihe von Vorgängerbauwerken.
Die Vorgängerbauten der heutigen Brücke Zunächst existierten an dieser Stelle ausschließlich hölzerne Brücken. Im Jahre 1359 errichtete man die erste Steinbrücke. Ein Hochwasser zerstörte diese im Jahre 1408, woraufhin sie wieder errichtet wurde. Dieser Bau bestand bis zu seiner Zerstörung 1552. An gleicher Stelle erfolgte dann der Neubau einer Brücke, deren mittlerer Pfeiler im Winter 1698/1699 einstürzte. Dieser konnte repariert werden, wodurch das Bauwerk bis in die Neujahrsnacht 1763 auf 1764 bestand. In dieser Nacht zerstörte Eisgang die Brücke vollständig.
Die heutige Brücke Von 1764 bis 1769 erfolgte der Bau der bis heute erhaltenen Brücke. Für ihren Bau mussten um die 600 Bäume gefällt werden. Aus den so gewonnenen Buchenstämmen und Eichenplanken wurde dann der Pfahlrost als Fundament errichtet, auf den anschließend die Brücke erbaut werden konnte. Die Brücke ruht auf sechs Pfeilern und besitzt fünf weite Bögen. Die Pfeiler besitzen beidseits kielförmige Wellenbrecher mit kuppelförmigen Abtreppungen. Die Schalung und Verkleidung der Brücke besteht aus Lahnmarmor. Die Pflasterung der Brücke erfolgte erst im Jahre 1770 und 1774 wurden die seitlichen Brustmauern errichtet. Um die noch bestehende Gefahr der Zerstörung der Brücke durch Hochwasser zu minimieren, wurden zwischen 1782 und 1785 an die Brücke anschließende, seitliche Flügelmauern erbaut. Zusätzlich existierte an der Ostseite der Brücke ein Flutgraben, der spätestens 1787 bis 1789 ausgehoben wurde. Dieser führte die durch die Flut zunehmenden Wassermassen um die Brücke herum und sorgte somit für eine zusätzliche Abflussmöglichkeit. Der Bau des Schifffahrtstunnels von 1844 bis 1847 führte zu einer verbesserten Regulierbarkeit des Wasserstandes der Lahn, wodurch der Flutgraben obsolet wurde. 1872 wurde er daher verschlossen. An den Flutgraben anschließend existierte ein Torbau, der 1788 abgebrochen und durch zwei kleinere Pavillons ersetzt wurde. Diese spätbarocken Gebäude sind eingeschossige Bauten mit gaubenbesetzten Walmdächern und schließen direkt östlich an die Brücke an. In der Mitte der Brücke wurde 1923 ein Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtet.
Am 27. März 1945 sprengten deutsche Truppen die Brücke, um den Alliierten den Übergang zu verhindern. Dies geschah zeitgleich mit der Sprengung des Ernst-Dienstbach-Stegs in Weilburg. Die Brücke wurde nur beschädigt.
Die Reparatur der Brücke erfolgte anschließend und war im November 1946 abgeschlossen. Eine weitere Sanierung erfolgte im Jahre 1988.
Die Brücke wurde bis ins Jahr 2004 stark befahren, da sie die einzige Straßenbrücke in Weilburg war. Mit Eröffnung der Oberlahnbrücke sank der Verkehr deutlich ab und damit auch verkehrstechnische Bedeutung der Steinernen Brücke. Ihr heutiger baulicher Zustand ist gut.
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