Mittlere Ruraue bei Düren (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 126)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung, Archäologie
Gemeinde(n): Düren, Inden, Kreuzau, Niederzier
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 47′ 12,52″ N: 6° 28′ 12,02″ O 50,78681°N: 6,47001°O
Koordinate UTM 32.321.670,58 m: 5.629.169,34 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.533.188,07 m: 5.628.035,50 m
  • Schloss Burgau (2015)

    Schloss Burgau (2015)

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  • Ehemalige Gießereihalle Hoesch in Lendersdorf mit Mühlenteich (2015)

    Ehemalige Gießereihalle Hoesch in Lendersdorf mit Mühlenteich (2015)

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  • Gut Boisdorf (2015)

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  • Tafel im Willy-Brandt-Park in Düren (2015)

    Tafel im Willy-Brandt-Park in Düren (2015)

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  • Ehemaliges Wohn- und Firmengebäude Hoesch (2015)

    Ehemaliges Wohn- und Firmengebäude Hoesch (2015)

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Die mittlere Ruraue bei Düren ist hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Die wertbestimmenden Merkmale der historischen Kulturlandschaft werden für die Maßstabsebene der Regionalplanung kurz zusammengefasst und charakterisiert.

Stark gewerblich und industriell genutzte Aue der Rur mit einzelnen adeligen Anlagen einschließlich Parks:

Burg Untermaubach (Mitte 12. Jahrhundert/Anfang 16. Jahrhundert/18. Jahrhundert/Ende 19. Jahrhundert) mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden sowie Pfarrkirche St. Brigida oberhalb der Rur; östlich von Untermaubach ehemalige Weinbergterrassen. – Gut Boisdorf mit Mühle Boisdorf und alter Obstwiese. – Schloss Burgau, bedeutende Wasserburganlage in Niederau aus mittelalterlichem Wohnturm (im Kern von 1400) sowie einer Wasserburg, bestehend aus dreiflügeliger barocker Hauptburg (1675-1684) und ebenfalls dreiflügeliger Vorburg (1685-1699), Bodendenkmal; Ende des 18. Jahrhunderts Erweiterung und Verbindung beider Burgen durch steinerne Brücke; nach dem Zweiten Weltkrieg umfassend rekonstruiert, südlich quadratische Garteninsel des 18. Jahrhunderts, nördlich Volksgarten (1917) mit Teichanlage und radialem Wegenetz. – Gut Weyern, repräsentativer Gutshof mit Herrenhaus des 18. Jahrhunderts und Wirtschaftsgebäuden des 19./20. Jahrhunderts, umgeben von ausgedehntem Teich- und Grabensystem einer mittelalterlichen Motte sowie Garten.

Von Untermaubach bis Merken von der Rur über Wehre abgeleitete fließende Gräben / Gewerbekanäle (in der Region „Teiche“ genannt), nachgewiesen seit dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, im Bestand des 17.-20. Jahrhunderts zur Wasserversorgung von Getreide- und Ölmühlen, später auch von Malz-, Loh- und Farbmühlen, sowie seit dem 17. Jahrhundert von gewerblichen und industriellen Anlagen der Tuch-, Zucker-, Eisen- und Stahlverarbeitung sowie insbesondere Papierverarbeitung genutzt. Die bis zu fünfzehn Kilometer langen, wohl nach den rurseitig angelegten Deichen „Teiche“ genannten offenen Gräben und in den Fabriken überdeckten Kanäle folgen Höhenlinien, oft Altarmen der Rur, sind im Querschnitt rechteckig und durch Eichenpfähle und Geflecht gesichert; begleitende Schwarzerlen- und Pappelreihen prägen weithin sichtbar den offenen Auenbereich. In der Stadt Düren waren die Teiche auch Teil der Stadtbefestigung. Die Mühlen- und Gewerbestandorte sind teilweise mit historischer Bausubstanz überliefert.

Im Dürener Raum zu einer umfassenden Industrielandschaft verdichtet; links der Rur: Untermaubacher Teich, Hochkoppeler Teich, Windener Teich, Lendersdorfer Teich und Merkener Teich; rechts der Rur: Oberschneidhausener Teich, Kreuzauer Teich, Dürener Teich und Jülicher Teich; abgeleitet von der Inde: Kirchberger Teich.

Hieran u. a. erhalten: Papierfabrik Hochkoppel-Mühle in Untermaubach; Hoesch-Werk Schneidhausen mit Haus Schneidhausen (1743) und ehemaligem Eisenschneidwerk; ehemalige Gießereihalle Hoesch in Lendersdorf; Firma Macherey-Nagel gegenüber dem Willy-Brandt-Park gelegen, ehemalige Getreidemühle (Kaysersmühle, 1693); ehemaliges Walzwerk Hoesch in Lendersdorf; Schoellershammer und Hoeschmühle in Krauthausen; Werk Neumühle von 1866 (anstelle der ehemaligen Schevensmühle, 1710).

Dreigurt-Eisenbahnbrücke von 1929 über die Rur, weltweit älteste Brücke dieses Typs; Entwurf: R. Tils.

Erhaltenes geoarchäologisches Archiv in den Ablagerungen der Aue. – Bodendenkmäler: vorgeschichtliche Ringwallanlage bei Untermaubach, mittelalterliche bis neuzeitliche Stadt Düren mit Stadtbefestigung, mittelalterliche Grabenanlage beim Velderhof, Mühlenteiche und zugehörige Stauanlagen.

Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
  • Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes
  • Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
  • Sichern linearer Strukturen
  • Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext

Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.

Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2016)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. S. 160, Köln.

Mittlere Ruraue bei Düren (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 126)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung, Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2016

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„Mittlere Ruraue bei Düren (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 126)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252129 (Abgerufen: 26. April 2024)
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