Von der früheren Höhenburg Rolandseck am steilen Rodderberg ist heute nur noch ein letztes Burgfenster erhalten: Der sagenumwobene Rolandsbogen, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Rheinromantik.
Rolandseck, VfStadt Remagen, AW. Anlage (Beschreibung, Datierung): Höhenburg, 12. Jh. (historisch). Bausubstanz: „Rolandsbogen“, 1840 restauriert. Historische Überlieferung: Von Erzbischof Friedrich I. (1114–31) zur Sicherung der Südgrenze des Erzstiftes Köln erbaut, wie aus dem Nekrologium des Klosters Rolandswerth zu schließen ist (REK 2, Nr. 274). Erzbischof Wikbolt verpflichtete sich 1302 König Albrecht gegenüber, die Burg abzutragen und nicht wieder aufzubauen (REK 3, Nr. 3876) (Friedrich / Päffgen 2007).
Überrest der Burg Rolandseck Die Burg wurde 1122 durch Erzbischof Friedrich I. von Köln zusammen mit dem Frauenkloster Nonnenwerth erbaut. Rolandseck sollte mit den gegenüberliegenden Burgen Drachenfels und Wolkenburg die Südgrenze des Kölner Erzstifts sichern. Ein Vorgängerbau war möglicherweise eine 1040 erstmals als Rulcheseck bzw. Ruolechereck erwähnte Anlage. Im Burgundischen Krieg 1475 zerstört, danach wieder errichtet und 1632 im Dreißigjährigen Krieg erneut schwer beschädigt, verfiel die Burg zur Ruine. Am 19. Februar 1673 stürzte diese bei einem Erdbeben endgültig ein.
Der Rolandsbogen und die Sage von Roland und Hildegund Ein letztes Burgfenster verblieb: Der Rolandsbogen, welcher nach einer traurigen – aber leider unhistorischen – Variante der vielen Versionen der mittelalterlichen Rolandssage benannt wurde: Ein von der Burg stammender Ritter Roland habe seine Geliebte bzw. Verlobte Hildegunde von Burg Drachenfels bei einem Kriegszug „gegen Hunnen und Heidenscharen“ zurücklassen müssen. Als die (tragischerweise falsche) Nachricht von seinem Tod eintrifft, tritt die Jungfrau trauernd in das Kloster Nonnenwerth ein. Als der Überlebende dann später zurückkehrt und davon erfährt, zieht er sich auf den Burgfels zurück „… wo er herabschauen kann nach Nonnenwerth, und schaut herab nach der Geliebten, jeden Tag, und Mond um Mond, und Jahr um Jahr, lebt als Einsiedler und murmelt Gebete, wenn drunten im Tale die Klosterglocke klingt. Bisweilen erblickt er die Nonne Hildegund, die aus Trauer um ihn das ewig unlösbare Gelübde tat …“. Erst nach beider Tod können sich die „liebenden Seelen im Schoße der ewigen Liebe wieder einigen.“ (Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch 1853, Nr. 104, zitiert nach goethezeitportal.de)
Auch der längst baufällige Rolandsbogen stürzte schließlich im Jahr 1839 ein. Die Pläne zu seinem durch eine Spendenaktion finanzierten Wiederaufbau 1840 steuerte der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner (1802-1861) bei. Heute gilt der Bogen als eines der Wahrzeichen der Rheinromantik. Im Zuge von Sanierungsarbeiten stürzten im Januar 2015 Teile der Überreste der Burgmauer und des damit verbundenen Aufgangs zum Rolandsbogen ein, sodass dieser zeitweise nicht zu besichtigen war.
Hinweis Das Objekt „Rolandsbogen“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Rodderberg (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 436).
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