Am 8. April 1874 erhielt die Straße ihren heutigen Namen „Poststraße“, denn an ihr lag seit 1864 auch das kaiserliche Postamt. Der Kurdirektor August Lenné ließ 1878 die erste Straßenbeleuchtung, bestehend aus 27 Petroleumlampen, anbringen. Bei dem verheerenden Hochwasser im Jahre 1910 stand das Wasser bis zur Villa Krupp, die sich in 300 Meter Entfernung zur Ahr befindet. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Straße in „Hindenburgstraße“ umbenannt.
Eine Aufwertung erfuhr die Poststraße mit dem Bau des Palasthotels 1902 an der Schnittstelle von Post-, Ahr- und Kreuzstraße. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg verlor dieses Haus an Anziehungskraft, es wurde zunächst als Dienststelle der Bundeswehr genutzt. Allmählich fing das Gebäude an baufällig zu werden. Eine Sanierung lohnte jedoch nicht mehr, sodass letztendlich 1962 der Abriss erfolgte. Heute befindet sich dort der „Platz an der Linde“. Ein weiterer Blickfang an der Poststraße ist das Dr.-Niessen Haus. Es entstand in der Blütezeit des Kurbades 1894 und besitzt ein südländisches Äußeres. In der Telegrafenstraße, gegenüber dem südlichen Ende der Poststraße, befindet die Martin-Luther Kirche.
(Vanessa Bindarra, Universität Koblenz-Landau, 2016)