Martin-Luther Kirche in Bad Neuenahr

Christuskirche

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bad Neuenahr-Ahrweiler
Kreis(e): Ahrweiler
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 32′ 35,49″ N: 7° 08′ 12,6″ O 50,54319°N: 7,13683°O
Koordinate UTM 32.367.987,20 m: 5.600.685,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.580.626,83 m: 5.601.447,29 m
  • Martin-Luther Kirche in Bad Neuenahr (2015)

    Martin-Luther Kirche in Bad Neuenahr (2015)

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Die evangelische Martin-Luther-Kirche befindet sich an der Kurgartenbrücke, in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt von Bad Neuenahr und dem am anderen Ufer liegenden Kurpark. Von der ursprünglichen neugotischen Kirche, die 1872 erbaut wurde, lässt sich nur noch wenig erkennen. In ursprünglicher Form sind noch der östliche Glockenturm, das Rosettenfenster in der Giebelfront und die beiden Seitenfenster des Kirchenschiffes erhalten. Am östlichen Glockenturm der Kirche ist ein gusseisernes Relief des ersten Pfarrers Gustav Adolf Pliester zu sehen, der für die Entwicklung der Kirchengemeinde prägend war.
Grund für den Bau eines evangelischen Kirchengebäudes war nicht die gestiegene Anzahl der evangelischen Einwohner in Neuenahr, sondern die immer größer werdende Zahl von Kurgästen, die in das noch junge Heilbad kamen. Diesen wollte man nicht zumuten, zum Gottesdienst in den Saal des Gasthauses „Houverath“ in Ahrweiler zu gehen. Die neue Kirche wurde durch Spenden der Kurgäste, eine Beihilfe des Gustav-Adolf-Werks, Kollekten in anderen rheinischen Gemeinden sowie durch ein Geschenk von 10.000 Talern des deutschen Kaisers finanziert. 1878 wurde dann durch das Königlich-Preußische Konsistorium in Neuenahr eine selbständige evangelische Kirchengemeinde gegründet, obwohl bereits seit mehreren Jahren Gottesdienste in der Martin-Luther-Kirche gefeiert wurden.

Die weiter wachsende Zahl von evangelischen Christen war auch 1958 der Grund für die Umgestaltung und die Neugliederung der Kirche. Hauptziel war eine Vergrößerung der Räumlichkeiten, die mittels eines neuen Seitenschiffes erreicht werden sollte. Hierfür war es jedoch notwendig, einen Großteil der alten Kirche abzureißen und durch ein neues Gebäude aus Betonguss zu ersetzen, das aus optischen Gründen mit den alten Bruchsteinen verkleidet wurde. Mit der Vergrößerung wurden aber zwangsläufig weitere Anpassungen nötig. So wurde das Dach um insgesamt vier Meter erhöht und die Dachneigung verringert. Konsequenz hieraus wiederum war es, dass der Treppenturm (Westturm) aufgestockt werden musste, da er sonst nicht über die Dachtraufe reichen würde. Die alte Dachneigung ist noch von der Kurgartenbrücke am Mauerwerk erkennbar.
Im Jahr 2016 betrug der Anteil der Kurgäste an den Gottesdienst noch immer rund 20 Prozent.

Der Innenraum der Kirche
Im Gegensatz zu der äußeren Erscheinung erinnert der Innenraum nicht mehr an die ursprüngliche neugotische Kirche. Der Innenraum verfügt über eine flach gewölbte Betondecke und das Seitenschiff über eine lose Bestuhlung. Im Hauptschiff befinden sich Holzbänke, die mit dem Umbau der Kirche 1958 neu angeschafft wurden. Besonders an der Gestaltung des Innenraums ist das Mosaik im Altarraum, das den gekreuzigten Jesus darstellt und von Eugen Keller aus Höhr-Grenzhausen gestaltet wurde.

Orgel
Die Orgel befindet sich auf der hinteren Empore direkt über dem Eingang. Sie stammt aus dem Jahr 1978 von der Orgelbaufirma Ott in Göttingen und verfügt über eine mechanische Spiel- und Registertraktur, umfasst 18 Stimmen auf zwei Manualen (Tastenreihen) und ein Pedal. Bei der ursprünglichen Orgel handelte es sich um eine vollpneumatische (reiner pneumatischer Steuerkreislauf) Walcker-Orgel aus dem Jahr 1905. Diese Steuerung ist heute nur noch selten anzutreffen, da sie der elektropneumatischen Steuerung gewichen ist. (vgl. www.maschinenbau-wissen.de: Pneumatik – Technik pneumatischer Steuerungen (abgerufen 09.01.2016) & www.orgelauskunft.de: Orgel erklärt (abgerufen 09.01.2016)

Glocken der Kirche
Die Kirche verfügt über drei Glocken, die alle im östlichen Glockenturm hängen. Es handelt sich dabei nicht mehr um die Originalglocken von 1871, da diese während den Weltkriegen beschlgnahmt wurden. Die heute älteste und leichteste Glocke überstand den Zweiten Weltkrieg jedoch unbeschadet. Sie wiegt 157 Kilogramm und stammt aus dem Jahr 1924. Wie ihre Vorgängerglocke, die 1917 beschlagnahmt wurde, heißt sie „Walburgis von Neuenahr“. Die zweite Glocke, aus dem Jahr 1951, ist einen Halbton tiefer als die erste Glocke. Sie wiegt 212 Kilogramm und besitzt die Umschrift „Soli Deo Gloria“ und ist Ersatz für die 1940 heruntergenommene Glocke namens „Adolf von Neuenahr“. Bei ihr handelte es sich schon um eine Ersatzglocke für die im Ersten Weltkrieg beschlagnahmte Originallocke. Die neueste und schwerste ist die 246 Kilogramm schwere Glocke aus dem Jahr 1955. Sie hat die Umschrift „Land, Land, Land, hör des Herren Wort“ und ersetzt eine Glocke namens „Hermann von Neuenahr“, die 1942 beschlagnahmt wurde.

Kulturdenkmal
Das Objekt „Ev. Christuskirche, Saalbau, 1872, Telegrafenstraße 39“ ist ein eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2018, S. 15).

(Vanessa Bindarra, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Quelle
Informationsblatt „Willkommen in der Martin-Luther-Kirche Bad Neuenahr“.

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 15, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023

Martin-Luther Kirche in Bad Neuenahr

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Telegrafenstraße 39
Ort
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler - Bad Neuenahr
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1872

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Martin-Luther Kirche in Bad Neuenahr”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-245956 (Abgerufen: 5. Mai 2024)
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