Das Gebäude in der Poststraße 32 gab der Poststraße ihren Namen und lässt sich baulich dem Historismus zuordnen. In diesem Haus, dessen Besitzer damals die Familie Bonnenberg war, befand sich von 1864 bis 1891 die „Kaiserliche Post“. Die Familie Bonneberg erhielt für die Bereitstellung der Räumlichkeiten eine Entschädigung von 72 Talern pro Jahr und war auch Stifter des linken Seitenaltars mit der Heiligen Familie in der Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr. Das Postamt verfügte damals im hinteren Teil des Postbüros über eine Telegrafenstelle, weshalb die dort entlangführende Straße im April 1874 vom Gemeinderat den Namen „Telegrafenstraße“ erhielt. In der Zeit von 1880 bis 1891 war dies das einzige Postamt in der Umgebung, zu den aktiven Zeiten des Kurbades befand sich zuvor noch eine Poststelle in einem Raum der Kurverwaltung. Zusammen mit der Eröffnung der Ahrtalbahn 1880 und dem damit zusammenhängenden wachsenden Gästeaufkommen nahm auch der Postverkehr zu. Der Briefverkehr richtete sich hauptsächlich nach Norddeutschland, England und die Niederlande, von wo die meisten Kurgäste und Pensionszöglinge kamen. 1891 zog die Poststelle in die heutige Hans-Frick-Straße 12, bevor man die Post von 1898-1905 wieder in die Poststraße zurückverlegte – nun jedoch in das Haus mit der Hausnummer 16, dem ehemaligen Hotel „Zur Linde“.
Seit 1905 befindet sich die Poststelle in Bad Neuenahr in der Hauptstraße 92. Das Gebäude des früheren kaiserlichen Postamts wird heute als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
Äußeres Erscheinungsbild Das Gebäude hat heute einen zitronenfarbenen Anstrich mit weißen Hervorhebungen und führt über drei Etagen. Das Erdgeschoss verfügt über einen großen Schaufensterbereich und die erste Etage über 8 Fenster, wohingegen die zweite Etage über zwei Fenster mehr verfügt. Die erste und zweite Etage werden durch einen ebenfalls gelb gehaltenen Zinnensaum an der Außenfassade abgegrenzt. Die Fassade wird durch ihre Gestaltung in drei Teile eingeteilt., einen breiten schlichten in der Mitte und die beiden baulich verzierten äußeren, die mit zwei abgesetzten Aufsätzen abschließen.
(Vanessa Bindarra, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Eifelverein Ortsgruppe Bad Neuenahr e.V.; Geschichtsfreunde Bad Neuenahr (Hrsg.) (2004)
Die Straßen von Neuenahr. Häuser und Menschen in Gegenwart und Vergangenheit. S. 353f., Bad Neuenahr.
Lindlahr, Heinz (1996)
Bad Neuenahr-Ahrweiler in alten Ansichten, Band 2. S. 4, Zaltbommel.
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