Nachdem Sankt Goarshausen um 1324 die Stadtrechte verliehen wurden, hielt man gezielt Wochen- und weitere Märkte ab, um den Handel und den Ausbau des Verkehrswesens zu fördern. Trotz weitreichender Stadtrechte entwickelte sich die Loreleystadt jedoch – auch aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Fläche - nicht zu einer großen und florierenden Stadt. In den Jahren von 1587 bis 1798 wuchs die Einwohnerzahl lediglich von 210 auf 411, wobei diese auch aufgrund von Kriegen etc. stark schwankte. Größe und Bedeutung der Stadt wuchsen erst mit der Erhebung zum Amtssitz des Herzogtums Nassau im Jahre 1816 und dem Bau der Nassauischen Staatsbahn in den Jahren um 1850. Der Stadtkern blieb bis auf eher unbedeutende An- und Umbauten weitestgehend unverändert, jedoch wurde der geschlossene Eindruck am Plan – früherer Marktplatz sowie Mittelpunkt der Gemeinde – durch den Bau der Bahnlinie aufgebrochen, da im Norden Häuser der entsprechenden Verkehrsinfrastruktur weichen mussten.
Zum Ortskern der Loreleystadt Sankt Goarshausen gehören die Gebäude der Burgstraße mit den Nummern 4-10, 12-15, 17-33, 35; des Marktplatzes mit den Nummern 2, 4, 6, 8; der Rheinstraße mit den Nummern 14-29, 31-36 sowie ein südwestlich der Bahngleise gelegener Teil der ehemals ummauerten Siedlung mit erhaltenen historischen Strukturen und zahlreichen Bauten des 17.-19. Jahrhunderts. Unter Denkmalschutz stehen die Gebäude der Burgstraße mit den Nummern 5, 6, 7 (altes Rathaus), 9, 29-31, 35 (viereckiger Turm) sowie die Burgstraße oberhalb von Nummer 33 (Stadtmauer). Darüber hinaus sind der runde Turm (Marktplatz Nummer 2) und die Bauwerke der Rheinstraße mit den Nummern 21-23, sowie Reste der Stadtmauer (Rheinstraße zwischen Nummer 29 und 31) denkmalgeschützt.
(Constantin Becher, Alexander Gantner, Michelle Homburger, Julian Pfeiffer und Manuel Schellhas, Universität Koblenz-Landau, 2015 / freundliche Hinweise von Herrn Werner Bonn, Archivar der Stadt Sankt Goarshausen, 2015)
Literatur
Custodis, Paul-Georg; Frein, Kurt (1981)
St. Goarshausen mit Burg Katz und Patersberg. (Rheinische Kunststätten, Heft 258.) Neuss.
Jungmann, E (1928)
Geschichte des Kreises St. Goarshausen in Einzelbildern. Oberlahnstein.
Luthmer, Ferdinand (1914)
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Unterwesterwald, St. Goarshausen, Untertaunus und Wiesbaden Stadt und Land. In: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirkes Wiesbaden, Band 5, Frankfurt a.M..
Menges, Willy F. [Hrsg.] (1974)
St. Goarshausen - 650 Jahre Stadtrechte. 650 Jahre Loreleystadt St. Goarshausen. Bad Ems.
Wagner, Paul (1925)
Aus der Geschichte der Stadt St. Goarshausen. Ein Vortrag von Paul Wagner. Wiesbaden.
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Empfohlene Zitierweise
Constantin Becher, Alexander Gantner, Michelle Homburger, Julian Pfeiffer, Manuel Schellhas: „Stadtkern Sankt Goarshausen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-245834 (Abgerufen: 7. September 2024)
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