Klettenbergpark

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 29,63″ N: 6° 55′ 20,44″ O 50,90823°N: 6,92234°O
Koordinate UTM 32.353.930,85 m: 5.641.675,75 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.917,01 m: 5.641.842,93 m
  • Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee / Luxemburger Straße (2006)

    Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee / Luxemburger Straße (2006)

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  • Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee/Nassestraße (2006)

    Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee/Nassestraße (2006)

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  • Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee/Nassestraße (2006)

    Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee/Nassestraße (2006)

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  • Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee / Luxemburger Straße (2006)

    Köln-Klettenberg, Klettenbergpark, Siebengebirgsallee / Luxemburger Straße (2006)

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Das gartenkünstlerische Repertoire war Fritz Encke (1861-1931), dem langjährigen Lehrer für das Fach Geschichte und Theorie der Gartenkunst an der Königlichen Gärtnerlehranstalt zu Wildpark bei Potsdam, bestens bekannt, als er am 1. April 1903 nach Köln wechselte und die Position des städtischen Gartendirektors antrat, um seine fortschrittlichen Ideen in die Tat umzusetzen. Nach mehreren Stadtplätzen in Erweiterungsgebieten realisierte Fritz Encke ab 1905 seine erste größere Parkanlage (ca. sieben Hektar) für den damaligen Vorort Klettenberg südlich von Köln. Es handelte sich um das Gelände einer ehemaligen Sand- und Kiesgrube, das sich aufgrund der Bodenbeschaffenheit und erheblicher Höhenunterschiede nicht als Bauland eignete.

Mit seinem naturnah gebuchteten Kahnweiher im tiefsten Teil des Geländes, seinen geschwungenen Rundwegen sowie malerisch gruppierten Bäumen und Sträuchern steht der Klettenbergpark noch deutlich in der Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Für die grünplanerische Vorgehensweise von Fritz Encke war jedoch schon damals charakteristisch, dass er Überlegungen zum Bedarf der Anwohner einbezog. Da in diesem Vorort zu den meisten Wohnhäusern eigene Hausgärten gehörten, verzichtete er auf Spielplätze und plante den Park vorrangig für Spaziergänger. Reformorientiert war dabei jedoch sein pädagogischer Ansatz, den Großstadtmenschen typische Pflanzengemeinschaften und sogar Felsformationen zu präsentieren, wie sie ihnen auch auf Wanderungen durch das Rheinland begegnen konnten. So nutzte Encke am westlichen Rand des Parks den großen Höhenunterschied von fast zehn Metern unterhalb der Luxemburger Straße, um den Hang mit Basaltstelen zu verkleiden und einen Steinbruch darzustellen.
Im südlichen Parkteil unweit der Siebengebirgsallee ließ er Schiefer zu scheinbar natürlich entstandenen Gesteinsformationen aufschichten. Diese Felsformationen sind im mehrfach restaurierten Zustand (zuletzt 1992) als historische bedeutende Elemente der denkmalgeschützten Parkanlage erhalten. Zu den einheimischen Landschaftsformen gehörten vor allem eine Heidelandschaft sowie eine Blumenwiese mit Bachlauf und Wasserfall – beide befanden sich in einem hügelig modellierten Gelände, das heute dicht bewachsen und stark verschattet ist. Außerdem entstanden Gehölzpflanzungen mit schwerpunktmäßig nordamerikanischen oder ostasiatischen Arten, die also nach ihrer geographischen Herkunft zusammengestellt worden waren. Derartige Kenntnisse vermittelten sonst vor allem Botanische Gärten, im Klettenbergpark wurden sie frühzeitig allen Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht.

Seine ersten Parkanlagen in moderner Formensprache realisierte Fritz Encke kurz darauf ab 1909/1910 mit dem Vorgebirgspark und dem Blücherpark.

Baudenkmal
Das Objekt Klettenbergpark ist seit dem 01.07.1980 ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nummer 72833 / Denkmalliste der Stadt Köln, laufende Nr. A 0300).

(Kerstin Walter, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2017)

Internet
www.koeln-lotse.de: Kölner Stadtteile: Klettenberg - zunächst der Park, dann die Siedlung (Uli, der Köln-Lotse vom 07.04.2023, abgerufen 11.04.2023)

Literatur

Bauer, Joachim; Kohls, Carmen / Werner Adams; Joachim Bauer (Hrsg.) (2001)
Ausbau der kommunalen Selbstverwaltung. In: Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün. 200 Jahre Kölner Grün, (Stadtspuren – Denkmäler in Köln, Band 30.) S. 114–120. Köln.
Encke, Fritz (1926)
Die öffentlichen Grünanlagen der Stadt Köln. Köln.
Walter, Kerstin / Schweizer, Stefan; Faass, Martin (Hrsg.) (2017)
Gartenkunst der Moderne im Rheinland. Die Werke der städtischen Gartendirektoren von Köln und Düsseldorf, Fritz Encke und Walter Baron von Engelhardt. In: Neue Gärten! Gartenkunst zwischen Jugendstil & Moderne. Katalog zur Ausstellung im Museum für Gartenkunst der Stiftung Schloss und Park Benrath, Düsseldorf, und in der Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin, vom 24.09.2017 bis 29.05.2018, Köln.
Wiegand, Heinz (o.J.)
Entwicklung des Stadtgrüns in Deutschland zwischen 1890 und 1925 am Beispiel der Arbeiten Fritz Enckes. In: Geschichte des Stadtgrüns, Band II, Berlin, Hannover.
Wiegand, Heinz / Adams, Werner; Bauer, Joachim (Hrsg.) (2001)
Volksgärten für Köln – Fritz Encke. In: Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün - 200 Jahre Kölner Grün, S. 121-145. Köln.
Zimmermann, Petra Sophia; Krieger, Karla (2009)
Das Kölner Stadtgrün. Eine Entdeckungstour. Duisburg.

Klettenbergpark

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Siebengebirgsallee
Ort
50939 Köln - Klettenberg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1905 bis 1907

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„Klettenbergpark”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-72833-04122017-273521 (Abgerufen: 5. Oktober 2024)
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