Lauchhammerwerk

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauchhammer
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 30′ 8,67″ N: 13° 48′ 1,2″ O 51,50241°N: 13,80033°O
Koordinate UTM 33.416.733,63 m: 5.706.379,30 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.416.836,60 m: 5.708.217,42 m
Das Eisenwerk in Lauchhammer, später VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk Bagger-, förderbrücken- und Gerätewerk bzw. Kombinat Takraf, wurde 1725 nach Verleihung des benötigten Privilegs durch den sächsischen König von der Freifrau von Löwendahl gegründet. In seiner Entstehungszeit bestand das Eisenwerk aus einem Hochofen und einer kleinen Gießerei, in der Rohstoffe aus der Region verarbeitet wurden. Große Vorkommen an Raseneisen stellten eine hervorragende Grundlage für die Herstellung von Alltagsgegenständen wie Kesseln und Töpfen, Werkzeugen wie Hammer und Amboss, aber auch von Herden dar. Nach dem Tod der Gründerin erbte die Familie von Einsiedeln das Werk und erweiterte das Angebot um eine Kunstgießerei sowie eine Bronzegießerei ab 1838. Die Transport- und Verarbeitungsmöglichkeiten der Rohstoffe hatten sich in den vergangenen Jahrzehnten verbessert und die Herstellungsverfahren weiterentwickelt. Beides trug, zusammen mit der guten Qualität der Arbeiten, zu einem Prestigewachstum bei. Da das Eisenwerk seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte, folgte die Errichtung eines weiteren Gebäudekomplexes von 1861 bis 1863 in unmittelbarer Nachbarschaft.
Nach dem Tod des letzten Grafen von Einsiedeln 1872 wurden die Gräflich Einsiedelschen Werke verkauft und in eine Aktiengesellschaft mit Namen AG Lauchhammer umgewandelt. Nur drei Jahre später fand abermals eine Verbesserung der Infrastruktur mit dem Anschluss des Werks an die neu errichtete Eisenbahnverbindung Ruhland – Lauchhammer statt. Doch die Hochphase hielt aufgrund der in der Umgebung ab 1880 erschöpften Rohstoffe nicht lange an. Das Eisenwerk wurde in eine Eisenkonstruktionswerkstatt für Brücken und Kräne umgewandelt. Hier liegen die Anfänge des späteren Schwermaschinenbaus.
Ende des 19. Jh. begann die Zeit des Bergbaus um Lauchhammer, mit der die Errichtung von Brikettfabriken, der Bau eines Kraftwerk und die Nutzung der Braunkohle als Brennstoff einherging. Nach Übernahme der Werke durch die Linke-Hoffmann-Werke 1926 und durch die Übernahme der Mitteldeutschen Stahlwerke AG wurde die ingenieurtechnische Entwicklung und Produktion von Tagebaugroßgeräten im Werk Lauchhammer ausgebaut. Das Werk war in die Bereiche Bergbau/Brikettfabrik und Eisenwerk geteilt und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als wichtiger Betrieb eingestuft. Zum einen war in der Nachkriegszeit die Stahlproduktion für den Wiederaufbau von Brücken notwendig, zum anderen waren Bau und die Reparaturen von Tagebaugroßgeräte essenziell für die Gewinnung von Braunkohle als Brennstoff im Industriebereich. Mit der Umstrukturierung der volkseigenen Betriebe wurde das Eisenwerk zum VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk, Bagger-, Förderbrücken- und Gerätewerk Lauchhammer bzw. zum nachfolgenden Kombinat Takraf, das 1992 in der noch heute produzierenden Takraf Lauchhammer GmbH aufging.



Datierung:
  • Gründung: 1725
  • Erweiterung: 1838
  • Erweiterung: 1861-1863
  • Erweiterung: um 1900
  • Erneuerung: nach 1948
  • Abbruch und Erneuerung: 1992-1996

Quellen/Literaturangaben:
  • Kunstgießerei Lauchhammer GmbH und Co.KG: 275 Jahre Eisenguss in Lauchhammer, Großhain 2000.
  • http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=377881 (Zugriff am 01.08.2022).
  • https://www.archivportal-d.de/item/57RNSPQVAIWO3QMZ4OZGOB2XVASEQOJJ?sort=random_4095394040201710475&rows=20&offset=80&viewType=list&hitNumber=85&lang=de (Zugriff am 01.08.2022).

BKM-Nummer: 32002125

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Lauchhammerwerk

Schlagwörter
Ort
Lauchhammer
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Lauchhammerwerk”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002125 (Abgerufen: 24. März 2025)
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