Nach dem Tod des letzten Grafen von Einsiedeln 1872 wurden die Gräflich Einsiedelschen Werke verkauft und in eine Aktiengesellschaft mit Namen AG Lauchhammer umgewandelt. Nur drei Jahre später fand abermals eine Verbesserung der Infrastruktur mit dem Anschluss des Werks an die neu errichtete Eisenbahnverbindung Ruhland – Lauchhammer statt. Doch die Hochphase hielt aufgrund der in der Umgebung ab 1880 erschöpften Rohstoffe nicht lange an. Das Eisenwerk wurde in eine Eisenkonstruktionswerkstatt für Brücken und Kräne umgewandelt. Hier liegen die Anfänge des späteren Schwermaschinenbaus.
Ende des 19. Jh. begann die Zeit des Bergbaus um Lauchhammer, mit der die Errichtung von Brikettfabriken, der Bau eines Kraftwerk und die Nutzung der Braunkohle als Brennstoff einherging. Nach Übernahme der Werke durch die Linke-Hoffmann-Werke 1926 und durch die Übernahme der Mitteldeutschen Stahlwerke AG wurde die ingenieurtechnische Entwicklung und Produktion von Tagebaugroßgeräten im Werk Lauchhammer ausgebaut. Das Werk war in die Bereiche Bergbau/Brikettfabrik und Eisenwerk geteilt und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als wichtiger Betrieb eingestuft. Zum einen war in der Nachkriegszeit die Stahlproduktion für den Wiederaufbau von Brücken notwendig, zum anderen waren Bau und die Reparaturen von Tagebaugroßgeräte essenziell für die Gewinnung von Braunkohle als Brennstoff im Industriebereich. Mit der Umstrukturierung der volkseigenen Betriebe wurde das Eisenwerk zum VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk, Bagger-, Förderbrücken- und Gerätewerk Lauchhammer bzw. zum nachfolgenden Kombinat Takraf, das 1992 in der noch heute produzierenden Takraf Lauchhammer GmbH aufging.
Datierung:
- Gründung: 1725
- Erweiterung: 1838
- Erweiterung: 1861-1863
- Erweiterung: um 1900
- Erneuerung: nach 1948
- Abbruch und Erneuerung: 1992-1996
Quellen/Literaturangaben:
- Kunstgießerei Lauchhammer GmbH und Co.KG: 275 Jahre Eisenguss in Lauchhammer, Großhain 2000.
- http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=377881 (Zugriff am 01.08.2022).
- https://www.archivportal-d.de/item/57RNSPQVAIWO3QMZ4OZGOB2XVASEQOJJ?sort=random_4095394040201710475&rows=20&offset=80&viewType=list&hitNumber=85&lang=de (Zugriff am 01.08.2022).
BKM-Nummer: 32002125
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)