Kunstgießerei Lauchhammer

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauchhammer
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 30′ 12,02″ N: 13° 47′ 49,13″ O 51,50334°N: 13,79698°O
Koordinate UTM 33.416.502,67 m: 5.706.486,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.416.605,54 m: 5.708.324,68 m
  • Kunstgießerei Lauchhammer

    Kunstgießerei Lauchhammer

    Fotograf/Urheber:
    Kaja Boelcke
    Medientyp:
    Bild
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    Kunstgießerei Lauchhammer

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Die heutige Kunstgießerei Lauchhammer hat ihren Ursprung im Eisenwerk Lauchhammer, aus dem in der DDR-Zeit der VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk, Bagger- Förderbrücken- und Gerätewerk, hervorgegangen war.
Das Eisenwerk Lauchhammer wurde 1725, nach Erwerb der Privilegien vom sächsischen König, von Freifrau von Löwendahl gegründet, da in der Umgebung ein großes Raseneisenvorkommen entdeckt worden war. Das Werk bestand aus einem Hochofen und einer kleine Gießerei. 1776 erbte der kunstbegeisterte Graf von Einsiedel das Unternehmen und ließ das Angebotsspektrum u.a. um den Kunstguss von Skulpturen und Vasen erweitern. 1838 kam noch der Bronzeguss dazu. Die Trennung von Bronze- und Eisenkunstguss erfolgte 1840. Von 1861 bis 1863 ließ der Eigentümer einen eigenen Gebäudekomplex für die Bronzegießerei errichten. In dieser Zeit entstand der gusseiserne Pavillon auf de Nilinsel am Schloss al-Gazîra bei Kairo für den Kronprinzen.
Ab 1880 ergänzten eine Großgießerei für Großskulpturen, Brunnen usw. und ab 1910 weitere Anbauten und ein Ateliergebäude das Ensemble. Im Ersten Weltkrieg fand nur Eisen-, aber kein Bronzeguss statt. Im Krieg wurden zahlreiche Bronzeglocken eingeschmolzen, so dass neue hergestellt werden sollten. Auch infolge der Materialknappheit setzte 1919 die Herstellung von Stahlglocken ein, z.B. für die Stiftskirche in Quedlinburg, den Dom von Merseburg und den Dom von Berlin. Die 3 t schwere Glocke des Berliner Doms ist bis heute erhalten. Mit 4,5 t ist die Glocke der Schlosskirche in Wittenberg die schwerste der im Werk hergestellten. Bis 1939 wurden insgesamt 500 Glocken gegossen und im Zweiten Weltkrieg bis auf ca. 20 Stück eingeschmolzen. Eine der erhaltenen Glocken hängt heute in der Evangelischen Kirche in Hörlitz.
Zur Zeit der DDR-Gründung bestand das Unternehmen noch aus der Kunstgießerei, der Emailliertechnik und dem Schwermaschinenbau. Die einzelnen Bereiche gingen in den volkseigenen Betrieben auf. Die Aufgaben bestanden anfänglich in der Restaurierung von Kriegsschäden an Kunstgegenständen und Skulpturen wie z.B. dem Neptunbrunnen in Berlin. Außerdem wurden Bauteile für kriegszerstörte Anlagen und Gerätschaften wie z.B. Turbinenteile und Brikettpressen hegestellt.
Nach der Wende war eine Umstrukturierung des Unternehmens notwendig, um seine Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Hierzu fand die endgültige Spaltung des Betriebs in Schwermaschinenbau auf der einen und Kunstgießerei, Gussabfertigungen und Badewannen auf der anderen Seite statt. Letzterer Bereich wurden 1993 als Lauchhammer Kunstguss GmbH und Co. KG privatisiert. Aktuell wird Glocken-, Kunst- und Stadtmöblierungsguss in traditioneller und moderner Feingusstechnik angeboten. Dazu gehören auch die Anfertigungen von Brunnen oder die Herstellung historisch anmutender Beschläge.


Datierung:
  • Gründung: 1725
  • Werksanschlussbahn: 1875
  • Erweiterung: 1880
  • Erweiterung: 1910
  • Privatisiert: 1993

Quellen/Literaturangaben:
  • Kunstgießerei Lauchhammer GmbH und Co.KG: 275 Jahre Eisenguss in Lauchhammer, Großhain 2000
  • https://www.kunstguss.de/firma/historie (Zugriff am 01.08.2022)
  • https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2007/5/mit-eisenguss-in-die-antike.php (Zugriff am 01.08.2022)

BKM-Nummer: 32002265

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Kunstgießerei Lauchhammer

Schlagwörter
Ort
Lauchhammer
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Kunstgießerei Lauchhammer”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002265 (Abgerufen: 26. März 2025)
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