Nach dem Zweiten Weltkrieg begründete der Mangel an Wohnraum die ersten Wohnungsneubauten, die zunächst bestehende Leerstellen in Kleinräschen und an der Freienhufener Straße schlossen. Mit dem Wiederaufbau des Brikettfabriken- und Kraftwerkkomplexes Sonne ab 1950 und dem weiterhin bestehenden Bedarf an Wohnraum wurde die Bebauung im sogenannten Malerviertel fortgeführt. Das Neubauviertel fügte sich nordwestlich an die bestehende Stadt Großräschen an, wobei Kleingartenkolonien für die Anwohner:innen am Stadtrand den Abschluss bildeten. War die Integration einer zentralen Grünfläche mit dem Liebermann-Park noch Teil der Planungen der 1960er Jahre, nahm die Siedlungsstruktur ab den 1970er Jahren eine rationalisierte Form an. Nicht realisiert wurden die Mietergärten mit Nebengelass in den Wohnhöfen, die in den 1980er Jahren projektiert wurden. Stattdessen führte der bestehende Wohnungsmangel und der Beschluss zur Devastierung von Großräschen-Süd zur Nachverdichtung mit Wohnblöcken. Der als Stadterweiterung-Nord bezeichnete Siedlungsbereich schloss sich nördlich an die Strom- und Fernwärmetrasse des Kraftwerks Sonne an, die gleichzeitig eine Grünzone in dem dicht besiedelten Wohnbereich darstellt.
Obwohl sich die Siedlung heute in unterschiedlichen Sanierungszuständen und nach Teilabbruch in gelockerter Struktur zeigt, ist die Entwicklung der unterschiedlichen Bauphasen noch weitgehend ablesbar. Die Überformungen betreffen vor allem die Farbgebung, aber auch das Material, sowie bauliche Ergänzungen (Balkone, Schornsteine etc.).
Datierung:
- Entstehung: 1950-1989
- Teilabbruch: nach 1992
Quellen/Literaturangaben:
- Joswig, Wolfgang: Lausitzer Legende. Grube Ilse, die Rückeroberung eines verlorenen Ortes, Cottbus 2016, S. 18f.
BKM-Nummer: 32001552
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)