Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Gutehoffnungshütte (KLB 14.13)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Gemeinde(n): Oberhausen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Oberhausen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 30′ 25,47″ N: 6° 52′ 24,19″ O 51,50707°N: 6,87339°O
Koordinate UTM 32.352.416,38 m: 5.708.360,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.560.681,53 m: 5.708.421,70 m
  • Blick vom Gasometer Oberhausen in Richtung Osten auf den Rhein-Herne-Kanal (2009).

    Blick vom Gasometer Oberhausen in Richtung Osten auf den Rhein-Herne-Kanal (2009).

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  • Gasometer und Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen (2019)

    Gasometer und Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen (2019)

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  • Gasometer in Oberhausen (2019)

    Gasometer in Oberhausen (2019)

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Ausgangspunkt für die Gute Hoffnungshütte war die 1758 gegründete Antonyhütte in Osterfeld. Auf der Grundlage großer Raseneisenerzvorkommen im Bereich Osterfeld beantragte Franz Ferdinand von Wenge 1741 bei der Kurkölnischen Hofkammer in Bonn einen Mutschein, der ihm auch bewilligt wurde. Neben dem Raseneisenerz von 34 bis 53% Eisengehalt, war es die Holzkohle aus den benachbarten Wäldern, die ausreichenden Wasserkapazitäten des Elpebaches, die günstigen Verbindungen zum Rhein und der Anschluss an zwei große Fernstraßen, die für die Standortwahl ausschlaggebend waren. Allerdings dauerte es noch bis 1758, bis die erste aus Ziegelsteinen errichtete Hütte ihren Betrieb aufnehmen konnte. Verschiedene Streitigkeiten u.a. mit dem Kloster Sterkrade, haben den Baubeginn immer wieder verzögert. Bereits 1752 hatte die Errichtung des Teichdammes zur Sperrung des Elpebaches begonnen, für dessen Gründung große Mengen Eichenholz verwendet wurden. Nach Zerstörungen durch starke Regenfälle wurde 1757 ein neuer Damm von 15-16 Fuß Höhe (ca. 4,30 bis 4,60m) errichtet. Die Wasserführung an der Hütte sah ein weiteres Pochwerk mit unterschlächtigem Wasserrad und ein Hammerwerk vor. Am 18.10.1758 wurde der Hochofen zum ersten Mal angeblasen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten musste 1781 ein neuer Hochofen und ein neues oberschlächtiges Wasserrad gebaut werden. Erst unter Eberhard Pfandhöfer kam es ab 1799 zu besseren wirtschaftlichen Ergebnissen, so dass 1800 noch ein neues Schlackenpochwerk gebaut werden konnte.

Mit dem Zusammenschluss von Sankt Antony Hütte, Gute Hoffnungshütte (1782) und Hütte Neu-Essen (1791/92) zur „Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huysen“ mit Sitz in Sterkrade begann 1808 ein weiterer Aufstieg und die Errichtung einer ersten Dampfmaschine.

Aufgrund von Absatz- und Rohstoffmangel wurde 1821 der Betrieb eingestellt und für wenige Jahre eine Papierfabrik installiert. Aber 1827 konnte der Hochofen wieder angeblasen werden, bevor 1843 der Hüttenbetrieb endgültig eingestellt wurde. Erhalten blieb der Gießereibetrieb und man begann, zusätzliche Fabrikationshallen mit Schmieden und Röhrendreherei zu errichten. Um 1870 erreichte die Antony-Hütte ihre größte Ausdehnung. Bereits wenige Jahre später (1877) wurde der Standort am Elpebach aufgegeben, da eine Wirtschaftlichkeit wegen eines fehlenden Bahnanschlusses nicht gegeben war. Große Bereiche der Produktionsanlagen wurden abgerissen oder in Wohnungen umgewandelt. Bis auf das alte Wohnhaus der Hüttenmeister verschwanden auch die letzten Gebäude nach 1970. Die im Boden erhaltenen Relikte sind als Zeugnisse der Industriegeschichte des Ruhrgebietes von besonderer Bedeutung.

Spezifische Ziele und Leitbilder:
  • Stärkung der historischen Wahrnehmung.

Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007

Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)

Literatur

Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 78, Münster u. Köln.

Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Gutehoffnungshütte (KLB 14.13)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2001

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„Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Gutehoffnungshütte (KLB 14.13)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080730-0077 (Abgerufen: 8. Dezember 2024)
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