Auf dem Stadtgebiet von Essen sticht die komplexe Kulturlandschaft hervor, bestehend aus Schachtanlagen der Großzeche Zollverein, Bergehalden, Bahnen, Gräben und Kanälen, Arbeitersiedlungen und Infrastruktureinrichtungen wie Kirchen, Schulen. Sie hat sich seit 1851 infolge der Anlage der Köln-Mindener Eisenbahn entwickelt. Die Schachtanlagen 12, 1/2/8 und die Kokerei sind als herausragende Industriebauten in den Formen der Neuen Sachlichkeit (1930-1950er Jahre) UNESCO-Welterbestätte. Der umgebende Stadtbezirk mit den Orten Stoppenberg, Schonnebeck und Katernberg ist aufgrund der Vielfalt von historischen Elementen und Strukturen ein Bereich von europäischer Bedeutung und Pufferzone der Welterbestätte.
Die mehrfach überformte Bergbaulandschaft Nordstern am Rhein-Herne Kanal ist ein eindrucksvolles Beispiel für eine revitalisierte Industrielandschaft. Anlass für die jüngste Umformung des Gebiets war die Bundesgartenschau 1997 in Gelsenkirchen. Mit den Mitteln der Landschaftsarchitektur wie beispielsweise dem so genannten Haldendurchstich, mit den Brückenschlägen über Emscher und Rhein-Herne-Kanal ist es gelungen, ein postindustrielles Landschaftsbild des Ruhrgebiets unter Bewahrung der Zeugnisse der Industriegeschichte zu entwickeln.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Sicherung der Pufferzone der Welterbestätte;
- Erhaltende Stadtentwicklung.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)