Der noch bestehende Friedhof am Springborn wurde 1774 angelegt und besteht bis heute. Er befindet sich unmittelbar östlich der Bahngleise am Neurather Ring. Der Friedhof ist von Mülheimer Ortskern kommend vom Neurather Ring aus zu erreichen, von dem ein Teilstück etwa 100 Meter vor der Einmündung in die Berliner Straße (B 51) nach links abzweigt.
Der mit Bäumen bestandene Begräbnisplatz liegt zwischen Bahnanlage, Schrebergärten und einem Gewerbegebiet und ist von einer etwa 2,50 Meter hohen Mauer umgeben, die zur Bahntrasse hin mit bunten Graffiti besprüht ist. Diese Graffiti auf der Außenmauer werden inzwischen durch die Friedhofsverwaltung nicht mehr entfernt, da die Mauern nach kurzer Zeit wieder besprüht werden. Im Winter 2014/15 sind weitere Graffiti auf der Eingangsseite neu hinzugekommen.
Hinweisschilder auf den Friedhof finden sich vor Ort nicht. Ein kleines Schild am durch eine eiserne Pforte verschlossen Eingang weist jedoch auf Führungsmöglichkeiten in Absprache mit der Friedhofsverwaltung der Kölner Synagogengemeinde hin (Begehung am 26.07.2013).
Hier findet sich auch die Angabe: „Eröffnet 1774, letzte Beerdigung 1942, 100 Gräber.“
Eine durch die Geschichtswerkstatt Mülheim erstellte Dokumentation des jüdischen Friedhofs wurde im Herbst 2021 überarbeitet und in die epigraphische Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts aufgenommen. Zum Judenfriedhof Köln-Mülheim finden sich dort insgesamt 165 Inschriften aus dem Zeitraum 1753-1942 dokumentiert.
Durch einen starken Bewuchs vor allem mit Brennnesseln kann der Begräbnisplatz auf den ersten Blick ungepflegt und verwildert wirken, was jedoch lediglich eine Momentaufnahme darstellen kann (vgl. die Aufnahmen von der Begehung am 26.07.2013 und weitere Bilder in der Mediengalerie). Die fünf geschlossenen Jüdischen Friedhöfe in Köln sowie der Judenfriedhof Köln-Bocklemünd werden im Auftrag der Synagogengemeinde Köln mehrmals im Jahr und nach Bedarf durch eine Gartenbaufirma gepflegt – eine ständige Pflege alle 2-3 Wochen ist dabei jedoch nicht möglich.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2024)
Quellen
- Freundliche Hinweise von Herrn Daniel Lemberg, Friedhofsverwaltung der Synagogengemeinde Köln, 2015.
- Christa Schliebs und Helmut Goldau: Juden in Köln-Mülheim (13 Seiten, undatiert, PDF-Datei, 1,25 MB, online verfügbar unter www.geschichtswerkstatt-muelheim.de, abgerufen 18.06.2024)
Internet
www.sgk.de: Synagogen-Gemeinde Köln (abgerufen 23.01.2015)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Köln-Mülheim (abgerufen 23.01.2015)
www.geschichtswerkstatt-muelheim.de: Geschichtswerkstatt Mülheim (abgerufen 18.06.2024)
www.geschichtswerkstatt-muelheim.de: Juden in Köln-Mülheim (abgerufen 17.01.2020)
www.steinheim-institut.de: epidat, Köln-Mülheim (abgerufen 18.04.2024)