Rabbinerhaus der Alten Synagoge Essen

Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 27′ 22,56″ N: 7° 01′ 1,08″ O 51,45627°N: 7,01697°O
Koordinate UTM 32.362.226,60 m: 5.702.430,42 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.570.728,43 m: 5.702.897,85 m
  • Das Rabbinerhaus hinter der Südseite der Alten Synagoge Essen (2014).

    Das Rabbinerhaus hinter der Südseite der Alten Synagoge Essen (2014).

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  • Rabbinerhaus der Alten Synagoge Essen, Ansicht aus südwestlicher Richtung (2014)

    Rabbinerhaus der Alten Synagoge Essen, Ansicht aus südwestlicher Richtung (2014)

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  • Grundrisszeichnung von 1913 des Architekten Edmund Körner (1874-1940): Das Erdgeschosses der Alten Synagoge Essen mit dem Gemeinde- bzw. Rabbinerhaus.

    Grundrisszeichnung von 1913 des Architekten Edmund Körner (1874-1940): Das Erdgeschosses der Alten Synagoge Essen mit dem Gemeinde- bzw. Rabbinerhaus.

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  • Historische Aufnahme des Gemeinde- bzw. Rabbinerhauses der Alten Synagoge Essen kurz nach ihrer Errichtung (1913).

    Historische Aufnahme des Gemeinde- bzw. Rabbinerhauses der Alten Synagoge Essen kurz nach ihrer Errichtung (1913).

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  • Grundriss der Alten Synagoge Essen und des benachbarten Rabbinerhauses (2008)

    Grundriss der Alten Synagoge Essen und des benachbarten Rabbinerhauses (2008)

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    Stiftung Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.
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Das frühere Rabbinerhaus befindet sich südöstlich der Alten Synagoge Essen in unmittelbarer Nachbarschaft des Gotteshauses. Es wurde zwischen 1911 und 1913 zeitgleich mit der Synagoge und ebenfalls nach Plänen des Architekten und zeitweiligem Mitglied der „Darmstädter Künstlerkolonie“ Edmund Hermann Georg Körner (1874-1940) erbaut. Der in Essen erfolgreiche und angesehene Architekt Körner erhielt nach 1933 wegen seiner Beteiligung an diesen Bauten ein zeitweiliges Bauverbot für den Gau Essen.

Zusammen mit der Synagoge wurde auch das Rabbinerhaus in der Pogromnacht vom 9. November 1938 in Brand gesetzt und im Innenbereich zerstört.
Von der zunächst noch kleinen jüdischen Nachkriegsgemeinde wurde das Haus bis 1959 als Gemeindehaus genutzt. Nach dem Umzug in die am 21. Oktober 1959 eingeweihte Neue Synagoge am Sedanplatz (zentralratdjuden.de) wurde das Rabbinerhaus an die Stadt Essen verkauft, die hier 1962 das Essener Stadtarchiv einrichtete, bevor dieses wiederum 2010 in einen Neubau an der Luisenschule umzog.
„Seitdem wurde das alte Rabbinerhaus kernsaniert, wobei man einige Brandreste entdeckte, die vermutlich aus der Pogromnacht stammen. Die Kosten des gesamten Umbaus von etwa 2,7 Millionen Euro wurden durch das Konjunkturpaket II getragen.“ (de.wikipedia.org, Geschichte des Rabbinerhauses)

Seit der feierlichen Wiedereröffnung des ehemaligen Rabbinerhauses am 7. Juli 2011 beherbergt das Rabbinerhaus das 1986 gegründete Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte mit Archiv und umfangreicher Bibliothek. Das nach dem jüdischen Mediziner, Religionsphilosophen und Gelehrten Salomon Ludwig Steinheim (Abadjah Ben Amos, 1789-1866) benannte Institut erforscht die Geschichte und Kultur der Juden im deutschen Sprachraum als deutsch-jüdische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen.

In der Nacht auf den 18. November 2022 wurden vier Schüsse aus einer scharfen Waffe auf den Eingang des Rabbinerhauses abgefeuert. Teils durchschlugen die Projektile die Scheiben der Tür. Die Polizei und der NRW-Innenminister gehen von einem politisch motivierten Anschlag aus. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts einer extremistisch und antisemitisch motivierten Tat an sich gezogen (Kalonymos 2022, Heft 2-4, S. 18).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014/2023)

Quelle
  • Freundliche Hinweise von Seiten des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts Essen, 2014.
  • Verschiedene Artikel in Kalonymos, Beiträge zur deutsch-jüdischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut an der Universität Duisburg-Essen, 1998 ff.

Internet
www.steinheim-institut.de: Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte (abgerufen 27.01.2014)
www.steinheim-institut.de: „Lebedik un freylach“ – Zur feierlichen Übergabe des renovierten ehemaligen Rabbinerhauses Essen an seine neuen Mieter (in: Kalonymos, Beiträge zur deutsch-jüdischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut an der Universität Duisburg-Essen, 14. Jahrgang 2011, Heft 2, S. 5) (abgerufen 05.02.2014)
www.sprachkasse.de: Chajms Sicht, „Als die Alte Synagoge Essen noch nicht alt war“, historische Fotos von Architekt Edmund Körner, Synagoge und Gemeindehaus (abgerufen 11.03.2016)
www.zentralratdjuden.de: Synagoge und Gemeindezentrum Sedanplatz (abgerufen 27.01.2014)
de.wikipedia.org: Salomon Ludwig Steinheim-Institut (abgerufen 27.01.2014)
de.wikipedia.org: Alte Synagoge Essen, Geschichte des Rabbinerhauses (abgerufen 27.01.2014)

Literatur

Brocke, Michael (1999)
Feuer an Dein Heiligtum gelegt. Zerstörte Synagogen 1938. (Beilage: Die Synagogen der jüdischen Gemeinden Nordrhein-Westfalen). (Gedenkbuch der Synagogen Deutschland 1.) Bochum.
Reuter, Ursula (2019)
Das Essener Rabbinerhaus seit 1938. In: Kalonymos, Beiträge zur deutsch-jüdischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut an der Universität Duisburg-Essen, 22. Jahrgang 2019, Heft 1, S. 9-12. o. O.
Reuter, Ursula (2017)
Erinnerungen an das Leben im Essener Rabbinerhaus (1913-1938). In: Kalonymos, Beiträge zur deutsch-jüdischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut an der Universität Duisburg-Essen, 20. Jahrgang 2017, Heft 2, S. 1-4. o. O.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 39, Bonn.

Rabbinerhaus der Alten Synagoge Essen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Edmund-Körner-Platz 2
Ort
45127 Essen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1911 bis 1913

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„Rabbinerhaus der Alten Synagoge Essen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-84179-20140128-2 (Abgerufen: 20. April 2024)
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