Sternengasse im Kölner Kapitol-Viertel in Altstadt-Süd

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 3,12″ N: 6° 57′ 17,05″ O 50,9342°N: 6,95474°O
Koordinate UTM 32.356.287,95 m: 5.644.499,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.157,81 m: 5.644.760,88 m
  • Blick vom Kölner Neumarkt über die Cäcilienstraße in Richtung des Telekom-Hochhauses in der Sternengasse (2017).

    Blick vom Kölner Neumarkt über die Cäcilienstraße in Richtung des Telekom-Hochhauses in der Sternengasse (2017).

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  • Blick in die Sternengasse in Köln-Altstadt-Süd, im Hintergrund das Telekom-Hochhaus (2019)

    Blick in die Sternengasse in Köln-Altstadt-Süd, im Hintergrund das Telekom-Hochhaus (2019)

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  • Historische Aufnahme der Altstadt von Köln und der gegenüberliegenden Rheinseite am Ende des Zweiten Weltkriegs (24. April 1945).

    Historische Aufnahme der Altstadt von Köln und der gegenüberliegenden Rheinseite am Ende des Zweiten Weltkriegs (24. April 1945).

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  • Gedenktafel für Peter Paul Rubens in der Sternengasse 10 in Köln (2023)

    Gedenktafel für Peter Paul Rubens in der Sternengasse 10 in Köln (2023)

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Die Kölner Sternengasse ist in der Kölner Stadtsilhouette von weit her über das hier dominante 55 Meter hohe Telekom-Hochhaus auszumachen.
Vermutlich erhielt die Sternengasse ihren seit Mitte des 13. Jahrhunderts bezeugten Namen von einem Haus „zum goldenen Stern“ im Bereich der heutigen Hausnummer 3. Ein weiteres Haus in der Straße wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts „zum Stern“ genannt (museenkoeln.de). In der Kölner Stadtansicht des Kartografen Arnold Mercator (1537-1587) von 1570 ist vor Ort eine steirne gaß verzeichnet.

Die prominente Nachbarschaft
Ein Bezug zu den Sternen zeigt sich aber auch über den Straßennamen hinaus, nämlich „über die Stars, die in der Sternengasse wohnten“ (museenkoeln.de):

  • In Haus Nr. 3 wohnte zeitweise der Kölner Fabrikant Franz Clouth (1838-1910), der hier 1862 die Rheinische Gummiwarenfabrik gründete (ab 1868 in Köln-Nippes).
  • Im Haus Nr. 9-11 unterhielt Johann Maria (Jean Marie) Farina um 1855 eine Parfümerie, in der er sein 'Eau de Cologne' (Kölnisch Wasser) herstellte.
  • Im so genannten „Rubenshaus“ Nr. 10 weist seit 1987 ein reliefartiges Denkmal darauf hin, dass hier bis zu seinem 11. Lebensjahr einer der berühmtesten Maler der Welt lebte: Peter Paul Rubens (1577-1640), der aus einer flämischen Familie stammte, die im Zuge der Religionsunruhen nach Köln geflüchtet war. Eine ältere Gedenktafel von 1822 begründete die erst 1861 widerlegte Legende, nach der Rubens hier geboren sei und nicht – wie korrekt – in Siegen zur Welt gekommen war (emons-verlag.blogspot.de und de.wikipedia.org, Sternengasse).
  • Im gleichen Haus, einem Hof des Grafen Groensfeld, erhielt Maria von Medici (Maria de’ Medici, 1575-1642), die seit ihrer Vertreibung aus Paris durch Kardinal Richelieu im Jahr 1631 in verschiedenen Exilorten auf der Flucht befindliche Mutter des französischen Königs Ludwig XIII., im Jahr 1641 durch den Rat der Stadt Köln eine bescheidene Wohnung zugewiesen, wo sie im Juli des nächsten Jahres auch starb (museenkoeln.de).
  • Ebenfalls in Haus Nr. 10 gründete Hermann Päffgen am 15. September 1883 eine obergärige Braustätte, verlagerte diese jedoch bereits ein Jahr später an ihren heutigen Standort in der Friesenstraße 64-66 (koelner-brauerei-verband.de).
  • Und im gleichen Haus fand schließlich am 9. Oktober 1926 die Wiedereröffnung des bereits 1802 an der Mauthgasse gegründeten und nach mehreren Ortswechseln 1919 sogar zwischenzeitig geschlossenen Hänneschen Theaters statt. Am 28. Juli 1938 zogen die Kölner Puppenspiele zu ihrem heutigen Standort am Eisenmarkt um.
  • Im Haus Nr. 12 wiederum, das damalige Haus der Schumachergaffel bzw. „Haus Thomberg“, trat im dortigen „Academie-Saal“ am 26. März 1778 der siebenjährige Ludwig van Beethoven zu einem seiner ersten öffentlichen Konzerte als Pianist auf.
  • Das Haus Nr. 25, der „Jabacher Hof“, ist zwar keines der vielen „Hier-schlief-einst-Goethe“-Häuser, doch bewunderte Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) hier bei seinem ersten Besuch in Köln am 24. und 25. Juli 1774 das Gemälde der Familie Jabach von Charles Le Brun (1619-1690) (www.metmuseum.org und de.wikipedia.org, Familie Jabach).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2017)

Internet
de.wikipedia.org: Sternengasse (Köln) (abgerufen 10.10.2017)
de.wikipedia.org: Eberhard Jabach (abgerufen 05.02.2018)
museenkoeln.de: Stars der Sternengasse (abgerufen 24.10.2017)
emons-verlag.blogspot.de: Das Rubenshaus (abgerufen 24.10.2017)
koelner-brauerei-verband.de: Brauerei Päffgen GmbH & Co. KG (Päffgen Kölsch) (abgerufen 24.10.2017)
www.metmuseum.org: Gemälde „Everhard Jabach (1618-1695) and His Family“ (abgerufen 24.10.2017)
www.offenedaten-koeln.de: Denkmalliste Stadt Köln (abgerufen 10.10.2017)

Literatur

Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 563ff., Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).

Sternengasse im Kölner Kapitol-Viertel in Altstadt-Süd

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Sternengasse
Ort
50676 Köln - Altstadt-Süd
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1240 bis 1260

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„Sternengasse im Kölner Kapitol-Viertel in Altstadt-Süd”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-273447 (Abgerufen: 12. Mai 2024)
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