Ein Kurort ist ein Ort, der sich auf Grund besonderer naturräumlicher und geologischer Gegebenheiten zur Behandlung eines bestimmten Krankheitsspektrums, zur Genesung oder auch zur Stärkung des Immunsystems durch eine spezifische medizinisch begründete Therapie eignet. Je nach Lage und topografischen Besonderheiten gliedern sich Kurorte historisch in Luft- und in Badekurorte. Während in den Luftkurorten das allgemeine Klima, die Luftzusammensetzung und auch der Salzgehalt am Meer oder der verminderte Luftdruck in den Bergen über die Anerkennung als Ort der Heilung und Genesung entscheiden, ist beim Badeort entweder die Lage an der See oder aber eine mineralische Quelle, deren Wasser Heilkraft zugesprochen wird, ausschlaggebend. Heute werden im Kurwesen Heilbäder, Kneippkurorte und Heilklimatische Orte unterschieden.

Das Rheinland weist keine hohe Dichte von Kurstätten auf - weder historisch noch in der heutigen Zeit - dennoch gibt es Kurorte, in denen der Kurbetrieb Einfluss auf die historische Entwicklung des jeweiligen Ortes und seine gebaute Gestalt nahm: in Aachen (Bad Aachen), in Bad Godesberg, in Bad Honnef, in Kleve (Bad Cleve) und in Bad Münstereifel.

Zwei weitere jüngere Kurorte im Rheinland - in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln -, der seit 1991 anerkannte Heilklimatische Kurort Eckenhagen und der Kneippkurort Gemünd mit seiner Anerkennung als Kurort seit 1978, wurden bisher nicht in die Betrachtung einbezogen.

(Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2020)