Der Wartenbach zählt zum Einzugsgebiet der Wieslauter, die in den Rhein entwässert. Die Länge des Gewässers beträgt rund sieben Kilometer von der Quelle am Gambswoog bis zur Einmündung der Wieslauter am Wieslauterhof. Mit dem Zusammenfluss ändert sich der Name von Wartenbach zu Wieslauter. Der Wartenbach ist im System der verschiedenen Quellbäche der Wieslauter der längste und schüttungsreichste, so dass die Wartenbachquelle, nicht jedoch der bachabwärts liegende sogenannte Ursprung der Wieslauter, als der hydrologische Ursprung der Wieslauter angesehen werden kann.
Bevor der Wartenbach den Wieslauterhof erreicht mündet von links der Scheidbach in den Wartenbach. Beide Gewässer wurden im 19. Jahrhundert für die Holztrift ausgebaut.
Zeitliche Einordnung Der Wartenbach wurde im frühen 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Einführung der staatlich gesteuerten Holztrift auf der gesamten Länge als Triftbach ausgebaut. Mit der Auflösung des Triftamtes Neustadt begann im späten 19. Jahrhundert der Rückgang der Holztrift im Pfälzerwald. Die Holztrift am Wartenbach wurde spätestens 1906 eingestellt.
Bauwerke Die Holztrift am Wartenbach besteht in der heute noch vorhandenen Ausbauform aus einer Abfolge von mehreren Bauwerken, die sich entlang des Hauptgewässers befinden. Das besondere Merkmal der heute erhaltenen Relikte an den beiden erlebbaren Triftwoogen ist, dass beide Absperr- und Auslaufbauwerke Rittersteine und sehr gut erhalten sind. Es handelt sich um den Ritterstein Nr. 56 „Königswoog“ und den Ritterstein Nr. 232 „Gambsklause“. Darüberhinaus findet sich am Wartenbach eine Reihe von größeren Sohlrampen, die wegen des starken Gefälles des Gewässers angelegt wurden.
Die heute noch sichtbaren baulichen Woog-Relikte in Fließrichtung, also von der Quelle bis zur Einmündung des Wartenbachs in die Wieslauter, sind Gambswoog (Anlage 1841) und Königswoog (Anlage 1824). Beide Wooge sind mit Wasser gefüllt. Der Königswoog wurde nachträglich dreigeteilt in einen oberen, mittleren und unteren Woog. Ein dritter Woog, der in der Triftliteratur genannt wird, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Es handelt sich um den Nickolauswoog, der einst zwischen Gambswoog und Königswoog lag. Zwischen diesen beiden Woogen befindet sich ebenfalls eine außergewöhnliche Konzentration von mehreren größeren Sohlrampen.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)
Literatur
Albrecht, K. / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. In: Heimatkalender 1983 Pirmasens und Zweibrücker Land., o. O.
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.
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