Der Scheidbach bildet das größte Nebengewässer des Wartenbachs und zählt damit auch zum Einzugsgebiet der Wieslauter, die wiederum in den Rhein entwässert. Die Länge des Fließgewässers beträgt knapp fünf Kilometer von der natürlichen und ungefassten Quelle (380 m üNN) unterhalb der Siedlung Hermersbergerhof bis zur Einmündung in den Wartenbach (245 m üNN). Sowohl der Scheidbach wie auch der Wartenbach wurden im 19. Jahrhundert für die Holztrift ausgebaut.
Zeitliche Einordnung Der Scheidbach wurde im frühen 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Einführung der staatlich gesteuerten Holztrift auf der gesamten Länge als Triftbach ausgebaut. Mit der Auflösung des Triftamtes Neustadt begann im späten 19. Jahrhundert der Rückgang der Holztrift im Pfälzerwald. Die Holztrift am Scheidbach wurde spätestens 1906 eingestellt.
Bauwerke Die Holztrift am Scheidbach besteht in der heute noch vorhandenen Ausbauform aus einer Abfolge von mehreren Bauwerken, die sich entlang des Hauptgewässers befinden. Das besondere Merkmal der sichtbaren Relikte an den beiden Triftwoogen ist, dass die Dammbereiche gut erhalten, die Woogbecken allerdings heute leer sind. Bedeutsam ist auch die hohe Anzahl an gut erhaltenen Sohlrampen jeweils unterhalb der beiden Wooge. Die Notwendigkeit dieser großen Zahl wasserpegelregulierender Querbauwerke ergibt sich aus dem starken Gefälle des Scheidbachs von rund 2,7 Prozent. Die heute noch sichtbaren baulichen Woog-Relikte in Fließrichtung, also von der Quelle bis zur Einmündung des Scheidbachs in den Wartenbach, sind Hansenwoog (Anlage 1831) und Kaderwoog (Anlage 1831). Beide Wooge sind im heutigen Zustand leer. Ein dritter Woog, der in der Triftliteratur genannt wird, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Es handelt sich um den Friedrichswoog, der einst nahe dem Mündungsbereich gelegen haben soll.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)
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