Der Kaderwoog ist ein im heutigen Zustand leerer Triftwoog am Unterlauf des Scheidbachs. Prägnant sind insbesondere der nachträglich umgebaute Dammdurchlass sowie mehrere Sohlrampen unterhalb des Woogs.
Funktion Der Kaderwoog war im System der Holztrift ein Durchleitungswoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser zeitgleich mit der Durchleitung der Holzscheitfracht. Das Absperr- und Auslaufbauwerk war für die gut einen Meter messenden Holzscheite dimensioniert.
Bauwerke Als Durchleitungswoog besitzt der Kaderwoog im Dammbereich eine genügend breite Durchlassöffnung, um die Holzscheitfracht während der Triftphasen auf der Flutwelle durchleiten zu können. Für die gut einen Meter langen Holzscheite wurde in der Regel ein rund zwei Meter breiter Durchlass konstruiert. Beim Kaderwoog wurde der einst breite Durchlass nachträglich verengt. Der ursprüngliche Damm wurde aus Sandsteinquadern gemauert. Die nachträgliche Verengung wurde in Form einer vertikalen Betonverschalung ermöglicht, die auf der Woogseite des Damms und im Durchlass angebracht wurde. Der Scheidbach fließt nunmehr ungehindert durch den Dammdurchlass, jedoch ist dieser deutlich schmaler als zur Zeit der Holztrift im 19. Jahrhundert. Das Absperr- und Auslaufbauwerk, häufig aus großen Sandsteinquadern konstruiert, existiert am Kaderwoog nicht mehr.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges Der Kaderwoog war einst Teil der Holztrift am Scheidbach. Der rund fünf Kilometer lange Scheidbach zählt zum Einzugsgebiet der Wieslauter, die in Richtung Rheinebene entwässert. Angelegt wurde der Woog im Jahr 1831. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Die Holztrift am Scheidbach wurde spätestens im Jahr 1906 eingestellt.
Umgebung des Wooges Bachabwärts und unweit vom Kaderwoog befinden sich drei große Sohlrampen. Sie bewirkten während der Holztriftphase über längere Strecken ein gleichmäßiges Gefälle. Das größte der drei Wehre besitzt einen Höhenversatz von rund drei Metern.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)
Literatur
Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.
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