Der Ort 'Aldenmorsene' bzw. 'Morsene' wird 1235, als das dortige Kloster Haydau (ursprünglich 'Heydau' geschrieben) gestiftet wurde, erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung ist aber wohl wesentlich älter. 1238 hatte Altmorschen zusammen mit dem benachbarten Ort Konnefeld Anteil am Marktrecht von Wichte. 1270 wurde die Pfarrei Altmorschen von Hermann von Spangenberg an das Kloster Haydau übertragen; 1318 wurde sie dem Kloster einverleibt und zusammen mit ihrer Filialkirche Neumorschen nach Eubach eingepfarrt (LAGIS Hessen). 1318 schenkte die Familie von Leimbach, aus der die erste Äbtissin von Haydau, Gertrud von Leimbach, stammte, dem Kloster Besitz in Altmorschen. 1325 wurde durch weitere Schenkungen der Herren von Treffurt-Spangenberg das Kloster Haydau Besitzer des gesamten Dorfes Altmorschen. 1331 kaufte das Kloster von den Herren von Treffurt das Gericht Altmorschen. (LAGIS Hessen) 1350 veräußerten die Herren von Treffurt die gesamte verbliebene Herrschaft Spangenberg an Landgraf Heinrich II. von Hessen. Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu 'Altenmorßen' (1620), Alt-Morschen und schließlich Altmorschen.
Kulturdenkmale und Sehenswürdigkeiten Das 1235 gegründete und überregional bedeutende Kulturdenkmal und heutiges Tagungszentrum „Kloster Haydau“ liegt im Herzen von Altmorschen. Die Geschichte des Klosters, welches im 17. Jahrhundert zum Jagdschloss umgebaut wurde, ist untrennbar mit dem Ort verbunden. Den Ortskern von Altmorschen prägen viele alte Fachwerkgebäude, besonders zu benennen ist das 'Haus Raabe' (seit 2010 Sitz des Rathauses), das Pfarrhaus, das ehemalige Forstamt und die alte Dorfschule, allesamt im 18. Jahrhundert errichtet. Von der ehemaligen Altmörscher Dorfkirche steht noch die untere Hälfte des romanischen Chorturms (um 1200). Der Fachwerkoberbau wurde im 19. Jahrhundert aufgesetzt und das Kirchenschiff 1817 niedergelegt. Der ehemalige Kirchhof lädt mit seinem alten Baumbestand zum Verweilen ein. Von dem begehbaren Kirchturm kann man die Aussicht auf den Altort genießen. Das Feuerwehrmuseum Altmorschen entstand aus einer privaten Sammlung des damaligen Ortsbrandmeister Heinrich Hüchelheim. Sehenswert sind u. a. Helme aus aller Welt, historische Uniformen sowie aus der Gründerzeit Orden und Ehrenzeichen, Urkunden und Plakate, Zubehör vom Löscheimer bis zu den Pumpen.
(Thomas Büttner für LfD Hessen, 2013)
Internet www.lagis-hessen.de, LAGIS Hessen: „Altmorschen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon (abgerufen: 26. Juli 2013)
Literatur
Bergmann, Waltari (1985)
Tausendjähriges Morschen. Morschen.
Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.) (o.J.)
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