Kapellberg mit Gipfelkreuz in Altmorschen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Morschen
Kreis(e): Schwalm-Eder-Kreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 51° 03′ 27,31″ N: 9° 37′ 50,8″ O 51,05759°N: 9,63078°O
Koordinate UTM 32.544.206,41 m: 5.656.417,99 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.544.298,12 m: 5.658.241,67 m
  • Kapell-Berg Altmorschen, Gemeinde Morschen (2009)

    Kapell-Berg Altmorschen, Gemeinde Morschen (2009)

    Copyright-Hinweis:
    Büttner, Thomas / LfD Hessen
    Fotograf/Urheber:
    Büttner, Thomas
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  • Kapell-Berg Altmorschen, Gemeinde Morschen (2009)

    Kapell-Berg Altmorschen, Gemeinde Morschen (2009)

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Auf dem Kapellberg in Altmorschen, einer aus dem Fuldatal aufragenden Zechsteinkuppe, gründete der Sage nach der heilige Bonifatius um 725 eine Kapelle (Riemenschneider 1951, S. 14f.). Auf dem kleinen abgeflachten Gipfel, der über einen von Nordwesten herführenden Rasenweg erklommen werden kann, steht ein Holzkreuz. Im Norden und Osten grenzen Abbauflächen eines stillgelegten Steinbruches an, die weitestgehend von Baumhecken eingenommen sind. Ein kurzer Aufstieg zum Gipfelkreuz wird mit einem herrlichen Blick in das Fuldatal und auf die angrenzenden Höhenzüge belohnt. Vom Kapellberg sieht man auch den nahe gelegenen Leimbachshof (ehemaliger Erbhof), der im Bereich der Wüstung Leimbach liegt.

Ob die Kapelle auf dem Kapellberg bereits tatsächlich seit dem Frühmittelalter existierte, konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Fest steht, dass der Kapellberg an der Kreuzung der historischen Handelsstraßen 'Durch die langen Hessen' (Frankfurt-Leipzig) und der 'Nürnberger Landstraße' (Nürnberg-Bremen) liegt.
Es handelte sich wohl vielmehr um eine Außenkapelle des Klosters Haydau in Altmorschen (Sippel 2001), die um 1500 ein Wallfahrtsort war und deren baulichen Reste 1641 wie folgt beschrieben wurden „... an einem Eck uf einem Felsen die Gemäuer von der alten Wallfahrt des Cappelberges“ (Herzog 1984, S. 38 f.). 1889 scheint es noch Gebäudereste gegeben zu haben, wie ein Verzeichnis der Königlichen Oberförsterei Morschen belegt (Sippel 2005). Oberirdisch sichtbare Mauerwerksreste sind heute nicht mehr vorhanden, möglicherweise sind noch bauliche Bestandteile im Boden verborgen. Die Kapelle auf dem Kapellberg darf auch nicht mit der etwa 800 m südöstlich verorteten Kirche der Wüstung Leimbach verwechselt werden, die heute ebenfalls nicht mehr besteht (Sippel 2001).

(Thomas Büttner für das Landesamt für Denkmalplege Hessen, 2013)

Quellen
  • Sippel, Klaus (2001): Ehemalige Kapelle auf dem Kapellberg. Unveröffentlichter Archäologischer Bericht vom 14.05.2001. Marburg
  • Sippel, Klaus (2005): Textpassage über die Kapelle auf dem Kapellberg in einem am 19.03.1889 verfassten Verzeichnis der Königlichen Oberförsterei Morschen über mögliche Denkmäler der Vorzeit, in: StA Marburg, Best. 166 Nr. 6536. „Denkmalpflege und Ausgrabungen“, 1887-1893, Bl. 164. Abschrift vom 11.03.2005. Marburg

Literatur

Bergmann, Waltari (1985)
Tausendjähriges Morschen. Morschen.
Herzog, Friedrich (o.J.)
Hermann Landgraf zu Hessen-Rotenburg. Beiläufige Cosmographische Beschreibung des Niederfürstenthums Hessen 1641. In: Rund um den Alheimer 6, 1984, S. 33-40. o. O.
Riemenschneider, Otto (1951)
Das heimatliche Sagenbuch. Sagen und Sagenhaftes aus dem Kreis Melsungen. Melsungen.

Kapellberg mit Gipfelkreuz in Altmorschen

Schlagwörter
Ort
Morschen - Altmorschen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung

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„Kapellberg mit Gipfelkreuz in Altmorschen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/P-TB-20121228-0012 (Abgerufen: 25. April 2024)
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