Essen-Kupferdreh, Ansicht des Empfangsgebäude Bahnhof Kupferdreh (2016)
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Essen-Kupferdreh, Ansicht des Stellwerksgebäudes Bahnhof Kupferdreh, Prinz-Friedrich-Straße (2016)
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Essen-Kupferdreh, Ansicht des Empfangsgebäude Bahnhof Kupferdreh, Zugang vom Bahnsteig (2016)
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Essen-Kupferdreh, Ansicht des Stellwerksgebäudes Bahnhof Kupferdreh, Prinz-Friedrich-Straße (2016)
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Der erste Bahnhof in Kupferdreh entstand 1847 mit Ausbau der bisher als Pferdebahn genutzten Prinz-Wilhelm-Bahn zur normalspurigen Eisenbahnlinie mit Dampflokbetrieb. Der Bahnhof erhielt seinen Namen nach dem Umschlagplatz des Kupferhammers an der Ruhr. Als die Honschaften Hinsbeck und Rodberg 1875 zu einer Bürgermeisterei vereinigt wurden, wurde der Name des Bahnhofs auf die neu gebildete Ortschaft übertragen.
Die Kern- und Stammstrecke der schmalspurigen Prinz-Wilhelm-Eisenbahn war 1828-30 als Pferdeeisenbahn entstanden und reichte vom Himmelsfürster Erbstollen bis Nierenhof bei Langenberg. 1831 hatte Prinz Wilhelm von Preußen, ein Bruder Wilhelms III. mit Frau und Kindern in einem mit Teppichen ausgelegten Kohlenwagen die Strecke befahren. Seitdem konnte sich die Linie stolz Prinz-Wilhelm-Bahn nennen. Mit dem Ausbau in den Jahren 1844-47 reichte die Prinz-Wilhelm-Bahn vom südlichen Ruhrufer bei Steele bis Wuppertal-Vohwinkel mit Anschluss an die Düsseldorf-Elberfelder Bahn. Der Hauptbahnhof entstand in Langenberg, während in Kupferdreh ein erster bescheidener Haltepunkt entstand. Wegen schlechter Ertragslage wurde die Bahn seit 1854 von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn Gesellschaft betrieben. Mit Eröffnung der Ruhrtalbahn 1872 von Hinsbeck (dem späteren Kupferdreh) über Heisingen, Werden, Kettwig, Mülheim mit direktem Anschluss an den Duisburger Hafen war die Bedeutung des Ortes als Eisenbahnknoten erheblich gewachsen. Es entstand ein Bahnhof mit Bahnbetriebswerk (11-ständiger Ringlokschuppen), Werkstätten und Güterschuppen. Ein neues Empfangsgebäude gab es jedoch nicht. Durch Anschluss der normalspurig ausgebauten Hespertalbahn 1876/77 und Aufnahme des öffentlichen Verkehrs auf dieser Strecke 1892 wuchs die Bedeutung des Kupferdreher Bahnhofs. Ein Ausbau der Gesamtanlage mit neuem Ringlokschuppen (9-ständig), Wasserturm, zentralem Stellwerk, Empfangsgebäude, Fußgängerunterführung in Verlängerung der Poststraße und Bahnhofshotel machte Kupferdreh zu einem bedeutenden Eisenbahnort im Ruhrgebiet. Das neue Empfangsgebäude wurde am 27. 7. 1898 mit einem Festessen in beiden Wartesälen eingeweiht. Durch den Rückgang der Kohleförderung Ende der 1950er Jahre, und Stilllegung der Ruhrtalbahn verlor der Bahnhof seine Bedeutung. Die meisten Anlagen wurden nach 1962 sofort abgebrochen. Die Bahnhofsfunktion wurde in einen Minihaltpunkt für die S-Bahn am Kupferdreher Markt verlegt. 1991 wurde das Hauptstellwerk außer Betrieb genommen und 1998 der denkmalwerte Güterschuppen durch Brand zerstört. Erhalten blieb das prunkvolle Empfangsgebäude von 1898, das aus gleicher Zeit stammende Hauptstellwerk und östlich der Gleisanlagen ein Nebengebäude des Ringlokschuppens von 1872 – ein zweiteiliger Backsteinbau mit ein- und zweigeschossigem Trakt. Nördlich erstreckt sich das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs. Das Objekt Empfangsgebäude Bahnhof Kupferdreh ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Essen, laufende Nr. 108).
(Walter Buschmann, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2010)
Literatur
Busch, Johann Rainer (1996)
Kupferdreher Chronik. 100 Jahre Bürgerschaft Kupferdreh e.V.. (Kupferdreher Hefte - Beiträge zur Geschichte unserer Heimat, Heft 3.) Essen.
Busch, Johann Rainer / Bürgerschaft Kupferdreh (Hrsg.) (2008)
Kupferdreh und seine Geschichte als Teil der Ruhr.2010 Kulturhauptstadt Europas. Essen.
Busch, Johann Rainer / Bürgerschaft Kupferdreh (Hrsg.) (2003)
Kupferdreher Denkmalpfad. Ein Wanderführer zu den historischen Stätten in Kupferdreh. Essen.
Busch, Johann Rainer; Deilmann, Hans Günter (1992)
Prinz-Wilhelm-Eisenbahn. Die erste Eisenbahn-Aktiengesellschaft auf deutschem Boden. Essen.
Homberg, Frank (2007)
Der Ausbau der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn von der Ruhr an die Wupper. In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land 57, Heft 3, S. 29-39. o. O.
Schröter, Hermann (1966)
Die Kupferhütte am Deilbach in Essen-Kupferdreh. In: Das Münster am Hellweg 19, Heft 10, Essen.
Spethmann, Hans (1933)
Das Ruhrgebiet im Wechselspiel von Land und Leuten, Wirtschaft, Technik und Politik, 3 Bände. Berlin.
Steitz, Walter (1974)
Die Entstehung der Köln-Mindener Eisenbahn: ein Beitrag zur Frühgeschichte der deutschen Eisenbahnen und des preußischen Aktienwesens. (Schriften zur rheinisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte 27.) Köln.
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