Haus Heck in Essen-Werden

„Hys an der Hecghe“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 23′ 27,92″ N: 7° 00′ 5,35″ O 51,39109°N: 7,00149°O
Koordinate UTM 32.360.953,49 m: 5.695.212,34 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.569.751,64 m: 5.695.632,12 m
  • Der ehemalige mittelalterliche Rittersitz Haus Heck in Essen-Werden (2025).

    Der ehemalige mittelalterliche Rittersitz Haus Heck in Essen-Werden (2025).

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  • Ausschnitt eines Kupferstichs der ehemaligen Stadt Werden von Frans Hogenberg und Georg Braun (1581)

    Ausschnitt eines Kupferstichs der ehemaligen Stadt Werden von Frans Hogenberg und Georg Braun (1581)

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  • Rundturm des ehemaligen mittelalterlichen Rittersitzes Haus Heck in Essen-Werden (2025).

    Rundturm des ehemaligen mittelalterlichen Rittersitzes Haus Heck in Essen-Werden (2025).

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  • Die Rückseite des ehemaligen mittelalterlichen Rittersitzes Haus Heck in Essen-Werden (2025).

    Die Rückseite des ehemaligen mittelalterlichen Rittersitzes Haus Heck in Essen-Werden (2025).

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Das Haus Heck ist ein ehemaliger mittelalterlicher Rittersitz, der sich im heutigen Essener Stadtteil Werden befindet.

Das Haus Heck im Mittelalter
Über die Anfänge des Rittersitzes lassen sich nur einige Vermutungen anführen. Bereits im Jahre 1259 ist der Name Heinrich von Hecga urkundlich überliefert, der ein früher Besitzer gewesen sein könnte. Ebenfalls ist eine Hegestrate ab der Mitte des 13. Jahrhunderts bekannt. Die erste präzise Benennung von Haus Heck erfolgte jedoch erst 1402 in den Urbaren als dat huys an der Hecghe. 1412 ist das Gebäude in einem abteilichen Lehensverzeichnis erwähnt und war demnach im Besitz der Abtei Werden.
Der Name deutet auf einen ehemaligen nahegelegenen Wall hin, der mit Hecken verstärkt war, wodurch Haus Heck als Teil der Befestigungsanlage der Stadt Werden betrachtet werden kann.

Baugeschichte
Haus Heck ist in älteren Bildzeugnissen lange Zeit nur als Ruine dargestellt. So ist im Kupferstich Werdens aus dem Jahr 1581 von Frans Hogenberg und Georg Braun von der Ruine Castri Hegge außerhalb der Stadtmauern zu lesen. Es ist möglich, dass das ursprüngliche Gebäude im großen Stadtbrand von Werden im Jahre 1498 weitgehend zerstört wurde. Das Baujahr der Neuerrichtung ist nicht bekannt, wird aber häufig in die Zeit zwischen 1647 und 1767 datiert. Die Burgendatenbank EBIDAT führt jedoch das Jahr 1599 an, in dem sich Dietrich von der Hoven und seine Ehefrau Margarethe von Oefte der Rekonstruktion angenommen haben sollen. Auch Detlef Hopp hält einen Wiederaufbau vor 1647 für möglich (Hopp 2017, S. 48). Der Werdener Abt Adolf von Borken (1667-1670) baute das Haus ab 1669 zu einem Wohnsitz um, wodurch das Gebäude wohl keinen militärischen Nutzen mehr für die Stadt Werden besessen haben muss.

Der Neubau ist ein nahezu quadratisches Gebäude mit einem etwa 11,85 mal 11,85 Meter großen Grundriss. An der Südostecke befindet sich ein dreigeschossiger Rundturm mit polygonalem Helm, in dem bis 1929 noch Schießscharten statt Fenstern vorhanden waren. Der Turm wird häufig als Rudiment des Mittelalters bezeichnet, jedoch plädiert Detlef Hopp und auch EBIDAT für einen Ursprung in der Frühen Neuzeit. Auf der Rückseite existiert ein eckiger Anbau, der vermutlich als Abort diente.
1980 wurde zudem im südwestlichen Kellerraum ein mit Erde verfüllter Brunnen gefunden.
Sämtliche Elemente des Gebäudes bestehen aus dem heimischen Ruhrsandstein.

Nutzung nach 1803
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde die Abtei Werden säkularisiert und ihre Besitzungen schließlich dem Königreich Preußen zugeschlagen. Wohl auch wegen seiner Nähe zur Ruhr war das Haus Heck von 1805 bis 1829 Sitz der preußischen Ruhrzollinspektion, welche die Schleusengelder der passierenden Schiffe erhob. Im Jahr 1829 wurde der ehemalige Rittersitz vom Tuchfabrikanten Mathias Wiese gekauft.
Nachdem die Katholische Kirchengemeinde Sankt Ludgerus das Haus Heck erwarb, übernahm die Evangelische Kirchengemeinde 1966 schließlich das Gebäude. Es wird bis heute von Gläubigen als Gemeindehaus genutzt.

Baudenkmal
Haus Heck ist ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Essen (BauD 76).

(Samuel Dreßen, Digitales Kulturerbe LVR, 2025)

Internet
www.kirche-werden.de: Evangelische Kirchengemeinde Werden (abgerufen 30.01.2025)
www.service.essen.de: Denkmalliste der Stadt Essen (abgerufen 31.01.2025)
www.ebidat.de: Heck bei Werden (abgerufen 24.4.2025)
www.burgenwelt.org: Eintrag zu Burg Heck (PDF-Datei, 241 KB, abgerufen 14.02.2025)

Literatur

Hopp, Detlef / Ders.; Khil, Bianca; Schneider, Elke (Hrsg.) (2017)
Haus Heck - Werden. In: Burgenland Essen. Burgen, Schlösser und Feste Häuser in Essen, S. 46-49. Essen.

Haus Heck in Essen-Werden

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Heckstraße 67
Ort
45239 Essen - Werden / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Fernerkundung, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1390

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Samuel Dreßen (2025): „Haus Heck in Essen-Werden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-KHB-20100511-0031 (Abgerufen: 30. April 2025)
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