Fort VII des äußeren preußischen Festungsgürtels

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 53′ 44,23″ N: 6° 55′ 30,36″ O 50,89562°N: 6,9251°O
Koordinate UTM 32.354.085,24 m: 5.640.268,18 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.128,50 m: 5.640.442,54 m
  • Römische, mittelalterliche und preußische Festungswerke Kölns übertragen auf eine aktuelle Karte (2014). Darüber hinaus sind die schussfreien Zonen (Rayons) eingetragen.

    Römische, mittelalterliche und preußische Festungswerke Kölns übertragen auf eine aktuelle Karte (2014). Darüber hinaus sind die schussfreien Zonen (Rayons) eingetragen.

    Copyright-Hinweis:
    Fortis Colonia e.V. / Kommunale Geodaten: Stadt Köln, Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster, KT 2014/05470
    Fotograf/Urheber:
    Fortis Colonia e.V. / Kommunale Geodaten: Stadt Köln, Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster, KT 2014/05470
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Standorte von militärischen Bauten und Anlagen in Köln in den Jahren 1815-1918 (2010)

    Standorte von militärischen Bauten und Anlagen in Köln in den Jahren 1815-1918 (2010)

    Copyright-Hinweis:
    Fortis Colonia e.V. / Kommunale Geodaten: Stadt Köln, Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster, KT 2014/05470
    Fotograf/Urheber:
    Fortis Colonia e.V. / Kommunale Geodaten: Stadt Köln, Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster, KT 2014/05470
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Fort VII ist Teil des äußeren Kölner Festungsgürtels, der 1872 aufgrund der fortschreitenden Waffentechnologie gut sechs Kilometer vor der bestehenden Verteidigungslinie geplant wurde. Im Jahr 1874 wurde mit dem Bau von Fort VII begonnen. Die Arbeiten endeten 1877.

In Fort VII war das Fuß-Artillerie-Regiment 9 mit circa 900 Mann Besatzung stationiert. Die Ausmaße umspannten mit 345 x 200 Metern mehr Fläche als die anderen Forts im äußeren Festungsring (zum Vergleich Fort VI: 285 x 165 Meter). Wie viele Kölner Festungsbauten wurde auch Fort VII laufend modernisiert und umgebaut. Eine Erweiterung des Forts erfolgte in Form eines Anbaus an der Westseite kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Durch diesen Anbau, bei dem es sich um einen massiven Bunker mit Zugang zur Kehlkaserne handelte, konnte die strategisch wichtige Eisenbahnline nach Trier sowie die Einfallstraße in die Stadt hinein hermetisch abgeriegelt werden (koelner-festungsbauten.de, 2014).

Das Ende des Ersten Weltkrieges und die Bestimmungen des Versailler Vertrages bedeuteten das Ende der militärischen Funktion der Anlage. Auf der frei werdenden Fläche plante die Reichsbahn aufgrund des bestehenden Gleisanschlusses die Errichtung eines Güterbahnhofes. Es gelang der Reichsbahn allerdings nicht, alle hierfür benötigten Grundstücke zu erwerben, so dass der heute noch in Betrieb befindliche Bahnhof in direkter Nachbarschaft gebaut wurde. Die Schleifung des Forts erfolgte daher nur teilweise. Die Kehlkaserne und Teile der Flankenwälle sind noch bis heute erhalten.

Auf den durch die (teilweise) Schleifung entstandenen Trümmerfeldern wurde nach dem Ersten Weltkrieg eine Sportanlage eingerichtet. 1923 erarbeitete der Gartenarchitekt Friedrich „Fritz“ Encke (1861-1931) einen Entwurf, der eine Umgestaltung zum grünen Fort (mit Sportanlage) vorsah. 1926 erfolgte die Anlage von Schrebergärten. 1930 belegten die Spieler des Fußballclubs Borussia und die Mitglieder des Junggesellenvereins St. Bruno die Räumlichkeiten der Kehlkaserne (vermutlich als Vereinsheim). 1939 wurde ein Schießstand eingerichtet, des Weiteren sind drei Mieter für diese Zeit verzeichnet. Im Zweiten Weltkrieg wurden auf dem Dach der Kehlkaserne eine Flakstellungen eingerichtet und im Gebäude selbst waren ausländische Zwangsarbeiter untergebracht. Gegen Ende des Krieges diente das Gebäude als Luftschutzbunker.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1990er wurde die Anlage von verschiedenen gewerblichen (Handwerks-)Betrieben genutzt, ebenso waren Wohnungen zur Miete eingerichtet. Ab dem Jahr 1999 erfolgte die Planung einer Hotelanlage mit Wellnessbereich auf der Grundlage der Rekonstruktion aller Teile des Forts. Dieser ambitionierte Plan wurde nicht umgesetzt. Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Bundesbahn und steht heute leer. Die Anlage verfällt derzeit zusehends. (Angaben nach Meynen, 2010)

(Christoph Boddenberg, LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)

Internet
koelner-festungsbauten.de: Festungsstadt Köln (Abgerufen am 15.07.2014)

Literatur

Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen. (Fortis Colonia, Schriftenreihe Band 1.) Köln.
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Katalog der Festungsbauten mit Nachfolgenutzungen. (Festungsstadt Köln - Das Bollwerk im Westen.) S. 494-503. Köln.
Zinnow, Uwe (2010)
Die große Baumaßnahme. Die Werke des äußeren Festungsgürtels. In: Meynen, Henriette (Hrsg.): Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen, S. 126-217. Köln.

Fort VII des äußeren preußischen Festungsgürtels

Schlagwörter
Ort
50969 Köln - Zollstock
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1874 bis 1877

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Fort VII des äußeren preußischen Festungsgürtels”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-96163-20140715-2 (Abgerufen: 26. April 2024)
Seitenanfang