Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 53′ 54,5″ N: 6° 58′ 57,78″ O 50,89847°N: 6,98272°O
Koordinate UTM 32.358.145,31 m: 5.640.473,03 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.569.177,69 m: 5.640.812,28 m
  • Eingang zum Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

    Eingang zum Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

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  • Der obere Bereich des Zwischenwerks VIIIb des Kölner Festungsrings (2014)

    Der obere Bereich des Zwischenwerks VIIIb des Kölner Festungsrings (2014)

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  • Römische, mittelalterliche und preußische Festungswerke Kölns übertragen auf eine aktuelle Karte (2014). Darüber hinaus sind die schussfreien Zonen (Rayons) eingetragen.

    Römische, mittelalterliche und preußische Festungswerke Kölns übertragen auf eine aktuelle Karte (2014). Darüber hinaus sind die schussfreien Zonen (Rayons) eingetragen.

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  • Standorte von militärischen Bauten und Anlagen in Köln in den Jahren 1815-1918 (2010)

    Standorte von militärischen Bauten und Anlagen in Köln in den Jahren 1815-1918 (2010)

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  • Graben des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

    Graben des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

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  • Kopfbäume auf dem oberen Bereich des Zwischenwerks VIIIb in Köln (2014)

    Kopfbäume auf dem oberen Bereich des Zwischenwerks VIIIb in Köln (2014)

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  • Festungsgraben des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln vom oberen Bereich der Festung aus gesehen (2014)

    Festungsgraben des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln vom oberen Bereich der Festung aus gesehen (2014)

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  • Skaterrampen auf dem oberen Bereich des Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

    Skaterrampen auf dem oberen Bereich des Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

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  • Oberer Bereich des Treppenaufgangs des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

    Oberer Bereich des Treppenaufgangs des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

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  • Informationsbilder zur Restaurierung des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

    Informationsbilder zur Restaurierung des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

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  • Informationskasten an der Außenmauer des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

    Informationskasten an der Außenmauer des Zwischenwerks VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

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  • Treppenaufgang auf das Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

    Treppenaufgang auf das Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels in Köln (2014)

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Das Zwischenwerk VIIIb ist Teil des äußeren Festungsgürtels der Stadt Köln, den die Preußen nach dem Krieg gegen die Franzosen (1870/71) in den Jahren 1872 bis 1880 errichteten. Die Erfindung des gezogenen Geschützes (wodurch ein indirekter Beschuss ermöglicht wurde), der Platzmangel innerhalb der Stadt (auch aufgrund der voranschreitenden Industrialisierung) sowie die gewünschte Einbeziehung der Vororte in die Befestigung machten die Vorverlagerung des inneren Festungsgürtels auf der rechten wie auf der linken Rheinseite notwendig. Das Zwischenwerk VIIIb ist heute das am besten erhaltene Festungswerk aus preußischer Zeit.

Der äußere Festungsgürtel
In der A. K. O. (Allerhöchste Kabinetts-Ordre) vom 24. Juni 1872 wurde bekannt gegeben: „Die Festung Cöln, Metz, Straßburg und Königsberg sind mit solchen Erweiterungen – detachierten Forts – zu versehen, daß der Kern derselben einem feindlichen Bombardement entzogen ist.“ Der äußere Festungsgürtel wurde daher sechs Kilometer vor der bestehenden Umwallung errichtet. Die Entfernung entsprach der empfohlenen Mindestreichweite der preußischen Artillerie, um die Stadt möglichem Beschuss zu entziehen. Dieser Abstand wurde auch andernorts empfohlen.
In Köln fanden allerdings verschiedene Anpassungen an die naturräumlichen Gegebenheiten statt: Die natürlich vorhandenen Höhenvorteile der eiszeitlich gebildeten Mittel- und Niederterrasse wurden ausgenutzt, so dass im Nordwesten eine deutliche Verschiebung des Gürtels nach außen stattfand. Im Süden wurde die Reichweite hingegen teilweise unterschritten, da bereits vorhandene Vororte bei der Lagebestimmung eine Rolle spielten (Zinnow 2010).

12 Forts, 23 Zwischenwerke sowie zahlreiche weitere Gebäude (Munitionslager, Festungsbäckereien usw.) bildeten mit einem Umfang von 42 Kilometern Länge den äußeren Festungsring. Insgesamt handelte es sich um fast 200 Festungsbauten aus Ziegelmauerwerk. Legt man die eingesetzten Materialien zugrunde, so handelt es sich beim äußeren Festungsring um das größte Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt Köln – mit großem Abstand zu jedem Kölner Sakralbau. Verbunden wurden die einzelnen Bauwerke durch die Militärringstraße. An deren heutigem Verlauf lässt sich der ehemalige Verlauf des Festungsgürtels noch sehr anschaulich nachvollziehen.

Bereits kurz nach ihrer Fertigstellung waren die Anlagen ab circa 1886 auch schon wieder veraltet, da sie mit der Erfindung der seinerzeit aufkommenden Brisanzgranate keinen ausreichenden Schutz mehr bieten konnten. Den mit hochbrisantem Sprengstoff gefüllten und mit einem Zeitzünder versehenen Sprenggranaten, die sich erst in das Erdreich bohrten und erst dann explodierten, versuchte man mit Auflagen aus verschiedenen Materialien entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen blieben aber ohne Erfolg. Die endgültige Schleifung des äußeren Festungsringes erfolgte mit der Niederlage im Ersten Weltkrieg und den Forderungen des Versaillier Vertrages nach Schleifung aller Festungsbauwerke im Jahre 1919.

Zwischenwerk VIIIb
Zunächst war der Bau von 12 Forts auf beiden Seiten des Rheines vorgesehen. Die hierbei entstandenen Lücken zwischen den einzelnen Bauwerken waren jedoch groß. Zwischen den Forts X und XI betrug der Abstand ganze 3,75 Kilometer. 1874 wurde daher beschlossen, sogenannte Zwischenwerke zu errichten, die den Abstand der Festungswerke untereinander auf 0,7 bis 1,8 Kilometer reduzierten.
In der Regel lagen zwei dieser Bauten zwischen den einzelnen Forts, der große Abstand bei Fort X und XI erforderte allerdings die Errichtung von drei Zwischenwerken, bei den geringeren Distanzen (etwa zwischen Fort II und Fort III im Norden) reichte die Erstellung eines einzelnen Zwischenwerkes.
Insgesamt entstanden 23 Zwischenwerke, deren Bezeichnung sich aus der römischen Ziffer des zugehörigen Forts und einem zusätzlichen Buchstaben (vom Fort aus in Feindrichtung rechts „a“, links „b“) ergab. Der Grundriss und die Bauweise der Zwischenwerke orientierten sich ebenso an den Forts. Die 17 großen Zwischenwerke (daneben gab es fünf kleine Zwischenwerke und mit Zwischenwerk IVb einen Sonderfall), waren den Forts dabei sehr ähnlich. Die Ausmaße betrugen 160 Meter in der Breite und 90 Metern in der Tiefe.

Zwischenwerk VIIIb wurde von 1876 bis 1878 errichtet. Es befindet sich im heutigen Stadtteil Marienburg, südlich der Innenstadt und zählt zu den großen Zwischenwerken. Im Verhältnis zu den restlichen Festungsbauten des äußeren Festungsringes liegt es relativ nah an der Stadt, da bei der Standortplanung der bereits bestehende Stadtteil Rodenkirchen berücksichtigt wurde. Zwischenwerk VIIIb ist von den wenigen, noch heute vorhandenen preußischen Festungswerken dasjenige, welches den besten Erhaltungszustand aufweist. Es wurde lediglich teilweise geschleift.
Der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer (1876-1967) wollte das Werk und das umgebende Gelände in sein Grüngürtelkonzept einbeziehen, so dass der Kölner Gartenbaudirektor Friedrich „Fritz“ Encke (1861-1931) um 1926 einen gärtnerischen Entwurf vorlegte.
Nach 1945 beherbergte die Kehlkaserne das Grünflächenamt der Stadt Köln, heute befinden sich dort die Vereinsräume der CRIFA (Cologne research - Institute of Fortification Architecture), die hier auch das Kölner Festungsmuseum betreibt. Auf dem zugehörigen Außengelände wurde 1985 ein Skulpturenpark eingerichtet.

(Christoph Boddenberg, LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)

Literatur

Meynen, Henriette (1979)
Die Kölner Grünanlagen: die städtebauliche und gartenarchitektonische Entwicklung des Stadtgrüns und des Grünsystems Fritz Schumachers. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 25.) Düsseldorf.
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen. (Fortis Colonia, Schriftenreihe Band 1.) Köln.
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Katalog der Festungsbauten mit Nachfolgenutzungen. (Festungsstadt Köln - Das Bollwerk im Westen.) S. 494-503. Köln.
Zinnow, Uwe (2010)
Die große Baumaßnahme. Die Werke des äußeren Festungsgürtels. In: Meynen, Henriette (Hrsg.): Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen, S. 126-217. Köln.

Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Militärringstraße
Ort
50968 Köln - Marienburg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Fernerkundung, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1876 bis 1878

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„Zwischenwerk VIIIb des äußeren preußischen Festungsgürtels”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-95830-20140707-2 (Abgerufen: 25. April 2024)
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