Porta Inclyta

Brückentor

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Trier
Kreis(e): Trier
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 45′ 6,48″ N: 6° 37′ 42,01″ O 49,7518°N: 6,62834°O
Koordinate UTM 32.329.164,35 m: 5.513.734,69 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.545.324,74 m: 5.512.992,01 m
  • Darstellung des Stadttors "Porta Inclyta" an der Römerbrücke und die Barbarathermen auf dem Stadtmodell der römischen Augusta Treverorum im 4. Jahrhundert im Rheinischen Landesmuseum Trier (2022).

    Darstellung des Stadttors "Porta Inclyta" an der Römerbrücke und die Barbarathermen auf dem Stadtmodell der römischen Augusta Treverorum im 4. Jahrhundert im Rheinischen Landesmuseum Trier (2022).

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    Bartsch, Thomas
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    Thomas Bartsch
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  • Ausschnitt der Stadtrekonstruktion "Trier um 1120" (Ausschnitt aus der Plakatbeilage in Lukas Clemens, Trier um 1120. Prolegomena zum Versuch einer Stadtrekonstruktion, Trier 1998)

    Ausschnitt der Stadtrekonstruktion "Trier um 1120" (Ausschnitt aus der Plakatbeilage in Lukas Clemens, Trier um 1120. Prolegomena zum Versuch einer Stadtrekonstruktion, Trier 1998)

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    Rheinisches Landesmuseum Trier (www.gdke.rlp.de) / Clemens, Lukas (Entwurf) / Herber, Nic (Ausführung)
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    Nic Herber (Ausführung); Lukas Clemens (Entwurf)
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  • Karte "Befestigte Wohnanlagen im hochmittelalterlichen Trierer Stadtgebiet" (2002, PDF-Datei, 41 kB)

    Karte "Befestigte Wohnanlagen im hochmittelalterlichen Trierer Stadtgebiet" (2002, PDF-Datei, 41 kB)

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    Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA 3.0
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    Franz-Josef Knöchel
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  • Geschichtlicher Atlas der Rheinlande: Wirtschaft in römischer Zeit. Trier (links) und Köln (rechts), 2007.

    Geschichtlicher Atlas der Rheinlande: Wirtschaft in römischer Zeit. Trier (links) und Köln (rechts), 2007.

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    Landschaftsverband Rheinland
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    Brigitte Beyer-Rotthof; Martin Luik; Katrin Becker (Kartographie)
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Von der baulich nicht erhaltenen Porta Inclyta, die auf dem Ufer der Mosel am Kopf der Römerbrücke lag, ist sehr wenig bekannt. Die Straßenbrücke führte hinter dem römischen Stadttor über die Mosel und mündete in den römischen Decumanus (der städtischen Ost-West-Orientierungsachse).

Die Porta Inclyta soll den Überlieferungen zufolge das schönste und prächtigste römische Stadttor gewesen sein. Der Name, der in der lateinischen Übersetzung so viel wie „berühmtes Tor“ bzw. „prächtiges Tor“ bedeutet, weist ebenfalls auf diesen Umstand hin. Weiterhin spricht dafür, dass es sich an der bedeutendsten Position am Stadtrand befand, nämlich an der wichtigen Brückenstelle an der Mosel, von wo aus es weiter gen Norden nach Köln und Bonn ging. Der Nachweis des Tores, welches im zweiten Jahrhundert mit der Stadtbefestigung erbaut wurde, erfolgte über Fundamentreste.

(Christoph Jürgens, Universität Koblenz-Landau, 2014)

Nachtrag zur Lage - westlich oder östlich der Römerbrücke?
Auf dem großen Stadtmodell im Rheinischen Landesmuseum Trier, das die römische Stadt Augusta Treverorum im 4. Jahrhundert n. Chr. zeigt, steht die Porta Inclyta am westlichen Moselufer gegenüber den Barbarathermen; die gleiche Lage weisen u.a. auch die Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier und die deutsche Wikipedia aus (kulturdb.de und de.wikipedia.org, Porta Inclyta). Hingegen befindet sich der Bau in der Darstellung bei Clemens (1998) wie auch auf der Karte von Beyer-Rotthof / Luik (2007) am stadtseitigen Ende der Römerbrücke am östlichen Moselufer unmittelbar vor der Stadt eingezeichnet (vgl. jeweils die Abb.).

Merten (2017) führt an, dass die Porta Inclyta wie auch das südliche Stadttor Porta Media „wohl erst mit dem Bau der [mittelalterlichen, Verf.] Stadtmauer im 12. Jahrhundert abgebrochen“ wurden.
Gleichwohl berichtet die seit um 1100 geführte Trierer Bistumschronik Gesta Treverorum noch zur Porta Inclyta: Quarta porta versus occidentem constructa est ad littus Mosellae quae mira sui operositate et turrium incomparabili pulchritudine ceteras portas excelluit et ob hoc portae Inclytae vocabulum sumpsit. („Ein viertes Tor wurde im Westen am Moselufer erbaut, es übertraf die anderen durch seine vorzügliche Ausführung und die unvergleichbare Schönheit seiner Türme, weswegen es den Namen ‚Berühmtes Tor' erhielt.“)

Seit der Wende zum 19. Jahrhundert erfolgten zahlreiche archäologische Grabungen und Untersuchungen im Bereich beider Brückenköpfe, wobei beiderseits des Flusses entsprechende Fundamente ausgegraben wurden. Bislang konnte jedoch das Geheimnis der Porta Inclyta - ob diese nun links oder rechts der Mosel gestanden hat - nicht aufgelöst werden.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2023)

Quelle
Gesta Treverorum, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptores VIII., hrsg. von Georg Waitz, Hannover 1848, S. 111-200, hier S. 132.

Internet
kulturdb.de: Ehemalige Porta Inclyta, Trier-West/Pallien, Stadt Trier Römerbrücke (abgerufen 07.09.2023)
de.wikipedia.org: Porta Inclyta (abgerufen 07.09.2023)
de.wikipedia.org: Römerbrücke Trier (abgerufen 07.09.2023)
www.volksfreund.de: Sprengwerk gegen den Engpass (Text Roland Morgen, Trierischer Voksfreund vom 08.01.2004, abgerufen 07.09.2023)

Literatur

Beyer-Rotthof, Brigitte; Luik, Martin (2007)
Wirtschaft in römischer Zeit. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, III.4.) Bonn.
Clemens, Lukas (1998)
Trier um 1120. Prolegomena zum Versuch einer Stadtrekonstruktion (mit Plakatbeilage „Trier um 1120“). In: Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier, hrsg. vom Rheinischen Landesmuseum Trier, Band 30, S. 91-108. Trier.
Gose, Erich (1969)
Die Porta Nigra in Trier. (Trierer Grabungen und Forschungen, Band 4.) S. 62f, Berlin.
Merten, Jürgen (2017)
Die Forschungsgeschichte der Porta Nigra in Trier. In: Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier, 49/2017, hrsg. vom Rheinischen Landesmuseum Trier, S. 104-123. Trier.
Zenz Emil (Hrsg.) (1955)
Die Taten der Trierer. (= Gesta Treverorum, 8 Bände 1955-1965). Trier.

Porta Inclyta

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Römerbrücke
Ort
54295 Trier
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 170 bis 200, Ende 1200

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Porta Inclyta”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-94132-20140612-5 (Abgerufen: 19. April 2024)
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