Sankt Antonius in Roderath ist eine kleine Dorfkapelle, die um 1850 als einschiffiger Saal mit dreiseitigem Chorabschluss und vorangestelltem Westturm errichtet wurde. Anklänge eines Historismus lassen sich bereits an den gotisierenden Spitzbogenfenstern sowie dem spitzbogigen, seitlich in den Kirchturm eingefügten Portal ausmachen. Bemerkenswert ist die Verwendung des sogenannten Roderather Marmors, der sowohl im Sockel, an den Fenstergewänden wie auch an den Eckquaderungen von Schiff und Kirchturm sichtbar ist. Es handelt sich um einen Kalkstein aus einem Steinbruch nördlich des Dorfes, der aus Ablagerungen von Korallen aus dem Mitteldevon entstanden ist.
Im Inneren besitzt die Kirche einen neugotischen Altar, der dem heiligen Antonius dem Einsiedler als Haupt- und dem heiligen Maternus als Nebenpatron geweiht ist. Maternus war im frühen 4. Jahrhundert der erste urkundlich belegte Bischof von Köln. Seine Verwendung als Nebenpatron zeigt an, wie weit der Einfluss der Kölner Kirche in die Eifel hinein gereicht hat. Beide Heilige sind an dem Altar als flankierende Figuren dargestellt.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Internet www.rheinische-geschichte.lvr.de: Maternus, Bischof von Köln (erwähnt 313, 314) (Text Joachim Oepen, abgerufen 28.01.2022) www.heiligenlexikon.de: Ökumenisches Heiligenlexikon, Maternus von Köln (abgerufen 28.01.2022)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
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