Die Anfänge der Wasserburg liegen in karolingischer Zeit; darauf deutet das Patrozinium der auch als Burgkapelle genutzten Pfarrkirche Sankt Peter hin. Es handelt sich um eine Wasserburg mit einer Hauptburg auf einer annähernd quadratischen Insel, die von einem Wassergraben umgeben ist, und einer nördlich sich außerhalb des Grabens anschließenden Vorburg.
Die Bausubstanz des aus zwei Flügeln bestehenden Herrenhauses, das aus der Hauptburg hervorgegangen ist, stammt im Kern aus dem 16. und dem 17. Jahrhundert, jedoch ist das Erscheinungsbild durch einen barocken Umbau geprägt, den der Baumeister Johann Heinrich Roth in den Jahren 1775 bis 1780 für den damaligen Besitzer Joseph Clemens von der Vorst-Lombeck vorgenommen hat. Roth baute den Südflügel mit der Einfügung eines Hauptportals, des zentralen Treppenhauses, des Gartensaales im Erd- und des Festsaales im Obergeschoss zum Haupthaus aus, während der Westflügel durch die Abtragung eines Geschosses zum Nebentrakt wurde. Für diese Umorientierung wurde in Kauf genommen, dass am ebenerdigen Zugang des Südflügels keine Freitreppe angeordnet werden konnte; sie findet sich stattdessen am untergeordneten Westflügel. Mit Segmentbogenfenstern, Schweifhauben und Mansarddächern verlieh Roth dem Herrenhaus das Aussehen eines Bauwerks des Spätbarock.
Hinsichtlich seiner Innenausstattung ist der Gartensaal im Hauptflügel bemerkenswert; es finden sich Stuckdekorationen im Louis-Seize-Stil und Grisaille-Malereien, auf denen Szenen aus den Fabeln La Fontaines dargestellt sind. Die Vorburg war in drei Flügeln angelegt. Von ihr ist der Nordflügel erhalten, während der Westflügel 1893 in Ziegelbauweise neu errichtet wurde. Außerdem befindet sich im Bereich der Vorburg ein Wirtschaftsgebäude mit Remisen und Speichern, das im 17. Jahrhundert als verputzter Fachwerkbau errichtet wurde.
Hinweise Das Objekt „Burg Lüftelberg“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Obere Swistbachaue (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 261). Das Objekt „Burg Lüftelberg“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 7145 / Denkmalliste Stadt Meckenheim, laufende Nr. 69).
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereich Umwelt, 2013)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
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