Uleushöfe und Tannenbusch (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 031)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Gemeinde(n): Goch
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 43′ 33,66″ N: 6° 09′ 54,76″ O 51,72602°N: 6,16521°O
Koordinate UTM 32.304.222,97 m: 5.734.369,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.511.458,75 m: 5.732.431,69 m
  • Grenzwall des Tannenbusches bei Goch (2013)

    Grenzwall des Tannenbusches bei Goch (2013)

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  • Grenzwall des Tannenbusches bei Goch (2013)

    Grenzwall des Tannenbusches bei Goch (2013)

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  • Grenzwall des Tannenbusches bei Goch (2013)

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  • Gehöft in Tannenbusch bei Goch (2013)

    Gehöft in Tannenbusch bei Goch (2013)

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  • Die Gehöftgruppe "Uleushöfe" zwischen Goch und Bedburg-Hau (2013).

    Die Gehöftgruppe "Uleushöfe" zwischen Goch und Bedburg-Hau (2013).

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  • Die Ueleushöfe, eine Gehöftgruppe zwischen Goch und Bedburg-Hau (2013).

    Die Ueleushöfe, eine Gehöftgruppe zwischen Goch und Bedburg-Hau (2013).

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Die Uleushöfe und der Tannenbusch sind hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Die wertbestimmenden Merkmale der historischen Kulturlandschaft werden für die Maßstabsebene der Regionalplanung kurz zusammengefasst und charakterisiert.

Die Kultivierung auf der Gocher Heide wurde nach 1647 auf Initiative des Niederländers Dirrik Janssen Uleus mit großen Gehöften realisiert.
Tannenbusch: Im 17. Jahrhundert auf der Gocher Heide angelegter geschlossener Wald, ursprünglich mit Nadelbäumen.

Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
  • Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
  • Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges


Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2013


Tannenbusch
Der Tannenbusch ist ein geschlossenes, symmetrisch wirkendes Waldareal, das in seiner Ausdehnung historisch bedingt ist, aber in der Baumartenzusammensetzung eine Veränderung erfahren hat. Der Magistrat der Stadt Goch verkaufte aufgrund Geldmangels 1620 einen Teil der Gocher Heide an das Kurfürstentum Brandenburg. Der Kurfürst war seit 1609 auch Herzog von Kleve.
Auf dieser, nordöstlich des sogenannten Uleusbusches sich erstreckenden Heidefläche ließ Kurfürst Sigismund mit nicht bodenständigen Nadelbaumarten den Tannenbusch (Dennen Busch) anlegen, den der Große Kurfürst 1648 mit dem neuen Tannenbusch (neuen Dennen Busch) zu seiner heutigen Größe erweiterte. Der älteste Teil befindet sich im Osten.
Damit zählt dieser angelegte Wald zu den ersten und ältesten staatlich gelenkten Aufforstungsprojekten im unteren Niederrheingebiet.
Heute ist der Umfang des alten und neuen Tannenbusch komplett erhalten, aber es finden sich in diesem Forst kaum noch Nadelgehölze wie Tannen (Dennen), Fichten bzw. Kiefern, sondern überwiegend Laubbäume.

Prägende kulturlandschaftliche Elemente:
  • Wald
  • Forsthaus
  • Grenzwall


Das heutige Landschaftsbild wird vom Laubwald innerhalb der Grenzen von 1644 geprägt.

Uleushöfe
Uleushöfe sind große landwirtschaftliche Betriebe, die als frühneuzeitliche Siedlung in der ehemaligen Gocher Heide angelegt worden sind. Die Magistrat der Stadt Goch war 1647 gezwungen, einige 1.000 Morgen Land in der Gocher Heide westlich der heutigen B 9 zu verkaufen. An dieser Stelle befanden sich die fruchtbarsten Böden der Gocher Heide. Käufer war der begüterte Kaufmann Dirrik Janssen Uleus aus dem nordbrabantischen Herzogenbusch. Er errichtete dort auf 150 holländischen Morgen Heideland im Norden des Siedlungsareals die Uleusgüter mit Sternbusch und Plaisirbusch. Diese beiden kleinen Wälder grenzten an den Tannenbusch.
Die Kultivierungen des Heidelandes wurden von Adeligen und Kaufleuten initiiert, die sich in unmittelbarer Nähe der Residenz Kleve Land- bzw. Sommersitze errichten ließen.
So haben der Kaufmann aus Herzogenbusch und weitere Begüterte aus Kleve, Weeze, Nijmegen, Gennep und Duisburg zugleich die Absicht verfolgt, ihr Kapital in große, ertragreiche Höfe zu investieren.
Die Gehöfte sind auf der klevischen Katasterkarte des Amtes Goch von 1732 verzeichnet. Die wenigen verbliebenen Heideflächen und Waldareale, wie der Sternbusch und Plaisirbusch, sind zwischen 1732 und 1804 kultiviert worden.

Prägende kulturlandschaftliche Elemente:
  • Großgehöfte
  • Wege
  • Grenzwall zu Reichswald


Das Gebiet der sogenannten Uleushöfe ist strukturell sehr gut erhalten geblieben und im heutigen Landschaftsbild gut nachvollziehbar.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2012)

Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf (Abgerufen: 27.03.2015)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2013)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. S. 108, Köln. Online verfügbar: http://www.kulturlandschaftsentwicklung-nrw.lvr.de, abgerufen am 28.11.2013

Uleushöfe und Tannenbusch (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 031)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2012

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„Uleushöfe und Tannenbusch (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 031)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-55081-20121005-2 (Abgerufen: 26. April 2024)
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