Stammhaus der Brauerei Sünner an der Deutzer Freiheit

ehemalige Hausbrauerei „Zum Schiffgen“

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 14,54″ N: 6° 58′ 8,21″ O 50,93737°N: 6,96895°O
Koordinate UTM 32.357.296,24 m: 5.644.824,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.152,24 m: 5.645.126,74 m
  • Foto-Postkarte von um 1900: Das Stammhaus der Sünner-Brauerei am "Mindener Bahnhof" der Köln-Mindener Eisenbahn in Deutz, im Hintergrund das Kölner Rheinufer mit dem Dom (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 142).

    Foto-Postkarte von um 1900: Das Stammhaus der Sünner-Brauerei am "Mindener Bahnhof" der Köln-Mindener Eisenbahn in Deutz, im Hintergrund das Kölner Rheinufer mit dem Dom (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 142).

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  • Fotokollage von um 1900: Gebäude, Belegschaft und Fuhrpark der Sünner-Brauerei in Köln-Kalk (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 136).

    Fotokollage von um 1900: Gebäude, Belegschaft und Fuhrpark der Sünner-Brauerei in Köln-Kalk (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 136).

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    Historisches Archiv der Stadt Köln / Sünner-Brauerei
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  • Kolorierte Lithographie von 1891: Die Zechenbrauerei Gebrüder Sünner in Kalk (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 136).

    Kolorierte Lithographie von 1891: Die Zechenbrauerei Gebrüder Sünner in Kalk (aus: Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996, S. 136).

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  • Ansicht von Deutz von der Stadtkölner Seite (1896). Im Bildvordergrund der Zugang zur Pontonbrücke, auf der anderen Rheinseite links die Badeanstalt und der "Mindener Bahnhof" der Köln-Mindener Eisenbahn, rechts der Brücke Lastkähne, Sankt Heribert und die St. Johanneskirche. Mittig vor der 1892-1896 erbauten Pfarrkirche St. Heribert ist die damalige zweite Deutzer Synagoge (1786-1914) auszumachen.

    Ansicht von Deutz von der Stadtkölner Seite (1896). Im Bildvordergrund der Zugang zur Pontonbrücke, auf der anderen Rheinseite links die Badeanstalt und der "Mindener Bahnhof" der Köln-Mindener Eisenbahn, rechts der Brücke Lastkähne, Sankt Heribert und die St. Johanneskirche. Mittig vor der 1892-1896 erbauten Pfarrkirche St. Heribert ist die damalige zweite Deutzer Synagoge (1786-1914) auszumachen.

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    gemeinfrei / aus: Köln in Bildern, Verlag Paul Neubner, Köln 1896
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  • Im Jahr 1904 versendete Grußkarte aus Köln mit dem Motiv "Kölner Stillleben".

    Im Jahr 1904 versendete Grußkarte aus Köln mit dem Motiv "Kölner Stillleben".

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Die Brauerei & Brennerei Gebrüder Sünner in Köln-Kalk gilt als „die älteste noch produzierende Brauerei in Köln“. Ihren Anfang hatte das Brauerei-Unternehmen, an das auch eine Schnaps- und Likörbrennerei angeschlossen ist, als Hausbrauerei „Zum Schiffgen“ 1830 in Deutz. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Stammhaus an der Deutzer Freiheit wurde nicht wieder aufgebaut.

Gründung und Lage der Brauerei
Der Brauer Franz Hess, ein Schwager von Christian Sünner, gründete 1830 an der damaligen Deutzer Freiheit Nr. 3 eine „Zum Schiffgen“ genannte Hausbrauerei mit Brennerei und Schankwirtschaft. Der Betrieb befand sich unmittelbar am Anleger der Deutzer Schiffbrücke, einem der Vorgängerbauten der heutigen Deutzer Brücke, die zwischen 1822 und 1915 die Kölner Altstadt mit Deutz verband. In der Nähe lag eines der beiden Brückenzoll-Häuschen, ferner ein unmittelbar nördlich der Schiffbrücke im Fluss verankertes Schwimmbad. Auch die 1859 eröffnete, auch „Feste Brücke“ oder „de Muusfall“ genannte Dombrücke (die direkte Vorgängerin der heutigen, 1911 eröffneten Kölner Hohenzollernbrücke), über die die Köln-Mindener Eisenbahn und die Köln-Aachener Eisenbahn zusammengeführt wurden), trug dazu bei, dass der Standort der Sünner-Brauerei sich seinerzeit an einem der wohl belebtesten Bereiche Kölns befand und der Bierbedarf Mitte des 19. Jahrhunderts von der florierenden, aber allmählich zu kleinen Hausbrauerei nicht mehr gedeckt werden konnte.

Umzug der Brauerei nach Köln-Kalk
Im Jahr 1846 übernahm Christian Sünner nach dem Tod der Eheleute Hess die Brauerei. 1858 wurde vom Braunkohlebergwerksbesitzer Wilhelm Eckardt ein 2,5 Hektar großes Anwesen der Gewerkschaft Neu-Deutz in Kalk mit einem außer Betrieb genommenen Zechen-Gebäude übernommen. Hierher stammt die Bezeichnung „Zechenbrauerei“, die 1860 ihren Betrieb aufnehmen konnte. In den Jahren 1888 bis 1890 entstand das neue Hauptgebäude in Kalk. Dieses ist das älteste noch in ursprünglicher Funktion betriebene Industriedenkmal in der Stadt Köln.
Die Leitung des Betrieb oblag seit 1888 den Söhnen des Christian Sünner, der zweiten Sünner-Generation mit den Brüdern Karl, Albert und Franz Sünner (der älteste Bruder Christian jun. war 1888 verstorben), 1900 ging diese dann in die Hände der dritten Sünner-Generation über.
Im Jahr 1900 wurde ein Produktionsvolumen von 70.000 Hektoliter Bier erreicht. Im Ersten Weltkrieg musste die Schnapsbrennerei bedingt durch Rohstoffmangel stillgelegt werden und konnte erst 1918 wieder die Produktion aufnehmen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Brauerei in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Das sich heute noch in Familienbesitz befindende Unternehmen firmiert inzwischen als „Sünner GmbH & Co. KG“ und zählt mit einem Ausstoß von etwa 40.000 Hektolitern jährlicher Bierproduktion – neben Kölsch wird noch Weizenbier, ungefiltertes obergäriges Bier sowie ein alkoholfreier Malztrunk produziert – zu den mittelgroßen Kölsch-Brauereien.

Weitere Geschichte und Ende des Deutzer Stammhauses
Auch nach dem Umzug der Brauerei nach Köln-Kalk wurde das Stammhaus am Deutzer Rheinufer weiter als Gaststätte geführt. Daneben entstanden zahlreiche Brauerei-Gaststätten in der Kölner Innenstadt, zu nennen sind etwa das traditionsreiche Brauhaus „Zur Henne“ oder das Muschelhaus „Bier-Esel“.
Nach der Eröffnung der Deutzer Hängebrücke (1915) entstanden an der nach dem Abriss des alten Mindener Bahnhofs umgestalteten Deutzer Uferpromenade die 1920 eröffneten „Sünner-Terrassen“, die aber Mitte der 1960er-Jahre dem 1969 fertiggestellten Neubau des Lufthansa-Hochhauses weichen mussten.
Das Stammhaus an der Deutzer Freiheit wurde im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Seine Lage ist über historische Karten in etwa in dem Bereich des heute noch als „Sünner Terrasse“ am Kennedy-Ufer 1 gelegenen Gastronomiebetriebs mit Blick auf das linksrheinische Köln und den Kölner Dom zu lokaliseren (daher hier mit einer symbolischen Geometrie verzeichnet).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)

Internet
www.koelner-brauerei-verband.de: Familienbrauerei und -Brennerei Gebr. Sünner GmbH & Co. KG (abgerufen 21.08.2020)
www.suenner-brauerei.de: Sünner Historie (abgerufen 21.08.2020)
www.koelner-brauerei-verband.de: Brauerei-Brennerei Gebr. Sünner (abgerufen 18.11.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 21.08.2020)
www.suenner-brauerei.de: Historie (abgerufen 18.11.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 21.08.2020)
de.wikipedia.org: Brauerei & Brennerei Gebrüder Sünner (abgerufen 18.11.2011)

Literatur

Mathar, Franz / Historisches Archiv der Stadt Köln (Hrsg.) (1996)
Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396-1996. Ausstellung zur 600-Jahrfeier der St. Peter von Mailand Bruderschaft, Historisches Archiv der Stadt Köln, 27. April bis 30. Juni 1996. Köln.

Stammhaus der Brauerei Sünner an der Deutzer Freiheit

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kennedy-Ufer 1
Ort
50679 Köln - Deutz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Fotos
Historischer Zeitraum
Beginn 1830, Ende 1939 bis 1945

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„Stammhaus der Brauerei Sünner an der Deutzer Freiheit”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-23340-20111118-2 (Abgerufen: 14. Dezember 2024)
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