Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
Ehemals Kurt-Schumacher-Str. 2, davor Drachenfelsstraße 2 1980 als Kanzlei der Botschaft der Republik Indonesien genutzt. Mit dem Bau der Doppelvilla Lürken 1906, Drachenfelsstraße 2/3, begann die Umsetzung der Häuserzeile.
1906 Architekt: Julius Rolffs (1868-1946), jüngstes Kind des Siegburger Fabrikanten Ernst Rolffs, Siegfeld-Werke Bauherr: Dr. med.Josef Lürken
1927 Bau einer Garage Bauherr: Fabrikant Michael Dumont
1979/80 Beide Halbvillen im Besitz des Landes Hessen, Doppelvilla wird Sitz der Hessischen Vertretung beim Bund
Zweigeschossige verputzte rechte Doppelvillenhälfte über mit grob behauenen Grauwackesteinen verkleidetem Sockelgeschoss, mächtiges ziegelgedecktes Mansard-Walmdach mit großen Giebelhäusern aus Zierfachwerk zu allen drei Seiten; zur Straße polygonales Ecktürmchen aus Zierfachwerk mit schiefergedeckter geschweifter Haube, polygonaler zweigeschossiger Erker an der Straßenfassade mit profilierten Gesimsbändern; Fenster in unterschiedlichen Formaten, weitgehend mit originaler kleinteiliger Scheibengliederung der Oberlichter; innere Struktur wohl in der wesentlichen Zusammensetzung (Treppenhaus, Raumaufteilung) erhalten.
Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte der Stadt Bonn als nahezu unverändertes Architekturzeugnis des frühen 20. Jahrhunderts und als Werk eines für Bonn bedeutenden Architekten. Als Sitz der Hessische Landesvertretung gewinnt das Objekt Bedeutung für die Regierungszeit in Bonn. Das Objekt ist somit erhaltenswert aus wissenschaftlichen, insbesondere ortsgeschichtlichen und architekturgeschichtlichen Gründen. Die qualitätvolle Gestaltung spricht für die Erhaltung aus architektonischen Gründen. Für die Erhaltung liegen darüberhinaus städtebauliche Gründe vor, und zwar sowohl für die Bewertung des Objektes als Teil der homogenen Bebauung an der Westseite der heutigen Kurt-Schumacher-Straße und damit als Teil der Stadterweiterung von Bonn im frühen 20. Jahrhundert als auch als repräsentativer Bau zur Zeit seiner Umnutzung in unmittelbarer Nähe zu den Regierungsorganen. Als Sitz einer Landesregierung ist das Objekt schließlich erhaltenswert aus politikgeschichtlichen Gründen.
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)
Das Objekt „Villa, Kurt-Schumacher-Straße 4-6“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 34585 / Denkmalliste der Stadt Bonn, laufende Nr. A 543).
Literatur
Sonntag, Olga (1998)
Villen am Bonner Rheinufer: 1819-1914, Band 3 - Katalog 2. S. 285-293, Bonn.
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