Im Troisdorfer Stadtteil Spich befindet sich im Bereich Hohlsteinstraße / Am Hang der auch „Hollsteen“ genannte Spicher Hohlstein – ein teils hohler Quarzitstein samt freiliegenden Absprengungen, dessen sichtbarer Teil etwa 9 Meter lang, 6 Meter breit und 4 Meter hoch ist. Die im Tertiär beginnende natürliche Entstehung des Quarzitblocks war vor ca. 15 Millionen Jahren abgeschlossen, die Freischwemmung und die charakteristischen Auswaschungen durch Wind, Sturm und Regen vollzogen sich im Pleistozän bis vor etwa einer Million Jahren.
Seine heutige, äußerlich „an einen alten, vernarbten Pottwal“ (Imgrund 2010) erinnernde Form verdankt der Spicher Hohlstein Sprengversuchen in der Zeit der Französischen Besatzung 1810 sowie zahlreichen Einritzungen (Graffito) und Beschädigungen jüngerer Zeit und unbekannter Herkunft. Eine Hinweistafel vor Ort (Text von M. Dederichs, 2001), die durch Witterungseinflüsse und Zerstörungen bedingt dringend erneuerungsbedürftig war, wurde mittlerweile renoviert (2020).
Neben der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem riesigen Quarzitklumpen – im Jahr 1979 wollten „Zukunftsforscher“ in dem Hohlstein sogar eine Startrampe für Astronauten entdeckt haben – bietet der Stein natürlich auch Stoff für heimatliche Sagen und Legenden (Sticht 2005, S. 162): „Zahlreiche Sagen und Mythen ranken um diesen Stein und bezeugen, dass er die Menschen seit jeher beschäftigt hat. Da gibt es den gefährlichen Riesen, der sich in der Nacht zum 1. Mai den Stein als Hut auf den Kopf setzt und Angst und Schrecken unter den Spichern verbreitet. Oder die weiße Frau, die den Hohlstein in gewissen Nächten dreimal umschreitet, zum Dorf Spich wandert und jedem, dem die begegnet, eine Locke ihres Haares schenkt – die sich dann prompt zu Gold verwandelt.“
Nur gut einen Kilometer von dem berühmten Hohlstein entfernt befindet sich in Spich ein weiterer großer Quarzitblock, dieser liegt an der Ecke Burgstraße / Waldstraße vor der spätmittelalterlichen Wasserburg Haus Broich. Auch der vom Spicher Holstein etwa zwei Kilometer entfernte „Ringelstein“ ist erdgeschichtlich etwa zeitgleich mit diesem entstanden. Die heute noch sichtbare Quarzitplatte diente einst als Fundament und Fußboden für einen Teil der Gebäude der Eremitage auf dem Ravensberg.
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