An der Stelle des heutigen Maulbeerbaums soll ursprünglich eine dem heiligen Medardus geweihte Kapelle gestanden haben, die Pfalzgraf Herrmann um 980 in Stein erneuern ließ. Der Maulbeerbaum selbst ist eng mit der Legende von der Klostergründung verbunden. Nach einer Fassung der Legende hatte Mathilde, Tochter Ottos II., einen Maulbeerzweig aus ihrem Hochzeitsstrauß in den Garten zu Brauweiler gepflanzt. Sollte dieser Zweig Wurzeln schlagen und wachsen, wollte sie dort ein Kloster gründen, was dann 1024 geschah. Nach einem Sturmschaden 1896 beabsichtigte der damalige Direktor der Arbeitsanstalt, den Baum zu entfernen, unterließ dies jedoch nach Protesten aus der Bevölkerung.
Die Inschrift einer verwitterten Hinweistafel am Baum lautet: „Historischer Maulbeerbaum – Der Legende nach stammt er aus der Zeit vor der Klostergründung im Jahre 1024. Die Stifterin der Abtei, die lothringische Pfalzgräfin Mathilde soll in seinem Schatten geruht und in einem Traumgesicht den Auftrag zur Gründung der Abtei erhalten haben. Seit dem 17. Jahrhundert berichten die Klosterannalen über den Baum, der damals bereits ein hohes Alter hatte. Der Baum steht heute unter Naturschutz.“
Der 1935 als Naturdenkmal eingetragene Maulbeerbaum, der heute nicht mehr als aufragender Baum sondern eher als großer, flacher Busch erscheint, ist seit einigen Jahren zu seinem Schutz mit einer Umzäunung umgeben. Sein biblisches Alter von „tausend Jahren“ ist womöglich nur eine Legende, gleichwohl sind mehrere Jahrhunderte über die Annalen des Klosters belegt. Der immer noch große Ertrag an Maulbeeren wird heute zu dem Gelee „Mathildes Traum“ und einem Obstbrand verarbeitet, die zu besonderen Anlässen in der Abtei verkauft werden.
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