Patrozinium: Matthäus und Andreas. Orden: Kollegiatstift (Männerkloster). Geschichte (Gründung und Entwicklung bis um 1200): Nördlich vor der römischen Stadtmauer errichtet; die Anfänge des Stiftes lassen sich nur unzureichend bestimmen. 923 erweiterte und verschönerte der Kölner Erzbischof Hermann I. die Kölner Kirche „Sancti Matthaei in Fossa“ und schenkte den dort dienenden Jungfrauen die Zehnten zu Bacharach (REK I, Nr. 923). Ruotgers „Vita Brunonis“ (c. 34) berichtet von Kanonikern, die Erzbischof Brun I. an die Kirche des Apostels Andreas transferiert habe, und die Lorscher Chronik des 12. Jahrhunderts schreibt die Gründung des Andreasstifts dem Brun zu. Um sicher zu sein, dass es sich um ein und dieselbe Kirche handelte, sei auf die Mitteilung des Jahres 1119 verwiesen, wonach man beim Trierer Erzbischof Bruno zugunsten des Propstes von St. Andreas vorstellig geworden sei, der weitere Anteile der Zehnten von Bacharach erbeten hatte. Ungeklärt muss allerdings bleiben, ob und warum der Frauenkonvent verlegt oder aufgelöst wurde, oder ob, was auch möglich, wenn auch unwahrscheinlich ist, die Kanoniker im Sinne eines Doppelklosters hinzugesellt wurden. Jedenfalls restaurierte Brun die schon bestehende Kirche, die Erzbischof Gero 974 wieder einweihte. Immerhin gab es auch einen Patrozinienwechsel von Matthäus zu Andreas, der unter den Zeitgenossen Missfallen auslöste, dem Ruotger begegnete mit der Begründung, Brun habe die Apostel besonders verehrt. Fortan stand das Stift dem Alter nach auf einer Stufe mit dem ebenfalls kölnischen Patroklistift in Soest. Die Pröpste im 12. Jahrhundert waren von vornehmer Herkunft. Propst Arnold aus der Verwandtschaft der Nörvenich-Hengebacher wurde 1138 zum Kölner Erzbischof gewählt (Engels 2006).
Gegründet vor 965 (Stift), aufgehoben 1802 (Bönnen / Hirschmann 2006).
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)
Literatur
Bönnen, Gerold; Hirschmann, Frank G. (2006)
Klöster und Stifte von um 1200 bis zur Reformation. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.3.) Bonn.
Engels, Odilo (2006)
Klöster und Stifte von der Merowingerzeit bis um 1200. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.2.) Bonn.
Ewald, Wilhelm / Clemen, Paul (Hrsg.) (1980)
Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Köln, St. Alban - St. Andreas - Antoniterkirche - St. Aposteln - St. Cäcilia - St. Columba - St. Cunibert - Elendskirche - St. Georg. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 6.4.) Düsseldorf (Nachdruck der Ausgabe von 1916).
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