Kastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Taunusstein
Kreis(e): Rheingau-Taunus-Kreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 11′ 22,79″ N: 8° 12′ 13,09″ O 50,18966°N: 8,20364°O
Koordinate UTM 32.443.152,09 m: 5.560.022,19 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.443.204,29 m: 5.561.806,84 m
  • Ausgrabungsplan des Kastells Zugmantel bei Taunusstein-Orlen im Rheingau-Taunus-Kreis im Maßstab 1:500 von 1909

    Ausgrabungsplan des Kastells Zugmantel bei Taunusstein-Orlen im Rheingau-Taunus-Kreis im Maßstab 1:500 von 1909

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  • Ausschnitt der Topographischen Karte 1:5.000 von 1909 mit dem Kastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen im Rheingau-Taunus-Kreis und seine Umgebung

    Ausschnitt der Topographischen Karte 1:5.000 von 1909 mit dem Kastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen im Rheingau-Taunus-Kreis und seine Umgebung

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Unmittelbar an der Bundesstraße B 417 liegt eines der bekanntesten Militärlager des Obergermanischen Limes: Das Kastell Zugmantel. Der Schuttwall der Mauer des jüngeren Steinkastells mit seinen vier Toren ist weitgehend sichtbar. Die Innenbebauung bestand bis auf das Stabsgebäude (Principia) aus Fachwerkbauten. Das 2,1 Hektar große Lager der Cohors I Treverorum equitata, einer teilweise berittenen Einheit, wurde 223 n. Chr. fertig gestellt. Seine Vorgänger waren zwei Holz-Erde-Lager, die man um Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. durch ein erstes Steinkastell ersetzte.

Das Kastell Zugmantel
Die im Kastell Zugmantel stationierte Cohors I Treverorum equitata war in einem 2,1 Hektar (124,5 mal 171 Meter) großen Steinkastell untergebracht, das im Jahre 223 n. Chr. seine letzte und größte Ausbaustufe erfuhr. Die rechteckige Anlage besaß vier Tore und war von einem Graben umgeben. Von den Kastellinnenbauten sind die Stabsgebäude, die Principia, vollständig ergraben. Das Kastell hatte drei Vorgängerkastelle, die am gleichen Platz standen und kleiner waren. Um 90 n. Chr. entstand ein Kastell mit einer Umwehrung aus Erde und Holz von 0,7 Hektar Größe, das wenige Jahrzehnte später auf etwa 1,1 Hektar erweitert wurde. Um die Mitte des 2. Jahrhunderts wurde es durch ein Steinkastell von 1,7 Hektar ersetzt.
Das Kastell befindet sich unbebaut im Wald. Die gesamte Wallanlage des Kastells ist bis auf eine Ausnahme am Sportplatz noch sichtbar. Gelegentlich tritt der Graben flach in Erscheinung. Auch die Stellen der vier Tore sind zu sehen. Von dem kleineren Steinkastell ist in einem Grabungsschnitt an der Südostecke noch ein kurzes Stück der Umfassungsmauer sichtbar.

Anfahrt
Das Kastell erreicht man über die Bundesstraße B 417 (Hühnerstraße) von Wiesbaden oder Limburg aus. Hier zweigt die Zufahrt zum Wanderparkplatz des Naturparks Rhein-Taunus direkt gegenüber der Einmündung der Kreisstraße K 699 nach Orlen ab. Hier startet der Rundweg zum Kastellplatz Zugmantel, zu dem das Kastell selbst als eine beschilderte Station gehört.

(Thomas Becker, hessenARCHÄOLOGIE, 2015)

Internet
de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Zugmantel: Der Kastellort Zugmantel bei Wikipedia (abgerufen 18.08.2015)
deutsche-limeskommission.de: Der Kastellort Zugmantel auf der Seite der Deutschen Limeskommission (abgerufen 18.08.2015)

Literatur

Baatz, Dietwulf; Herrmann, Fritz-Rudolf (1989)
Die Römer in Hessen. S. 501 ff. mit Abb. 479-483, Stuttgart.
Herrmann, Fritz-Rudolf (1983)
Kastell Zugmantel und der Limes bei Orlen. Führungsblatt zu den römischen Grenzanlagen bei Taunusstein-Orlen, Rheingau-Taunus-Kreis. (Archäologische Denkmäler in Hessen, 33.) Wiesbaden.
Jacobi, Louis (1909)
Das Kastell Zugmantel. (Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches, Abt. B, Nr. 8.) Heidelberg.

Kastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen

Schlagwörter
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG Hessen
Fachsicht(en)
Archäologie, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Archäologische Grabung, Archäologische Prospektion
Historischer Zeitraum
Beginn 100, Ende 260

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„Kastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-135491-20150813-4 (Abgerufen: 8. Mai 2024)
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