Luftbilder von 1926 bzw. 1934 lassen den inzwischen überbauten Begräbnisplatz nicht mehr erkennen (luftbilder.geoportal.ruhr). Auf dem Gelände befindet sich heute eine Brachfläche, ein Garagenhof sowie Wohnhäuser.
„1751 wurde der Friedhof erstmals erweitert. Als sich zu Beginn der 1890er Jahre abzeichnete, daß der Friedhof voll belegt war und nicht mehr erweitert werden konnte, erwarb die Jüdischen Gemeinde Ruhrort einen neuen Friedhofs in Beeck, auf dem dann ab 1893 beerdigt wurde. Der alte Friedhof in Ruhrort mußte wegen städtischer Bauarbeiten mehrmals (1898 und 1907) verkleinert werden. 1937 wurde der Friedhof dann ganz aufgehoben, Gebeine und Grabsteine gelangten auf den jüdischen Friedhof in Hamborn (Am Mattlerbusch). In Ruhrort selbst existiert es heute nur noch die Friedhofsmauer.“ (uni-heidelberg.de)
Vor Ort gibt es keinen Hinweis auf den Standort des ehemaligen Friedhofs, lediglich ein noch gut erhaltener Teil der Friedhofsmauer, versehen mit der Denkmalplakette, ist offen zur Straße hin sichtbar. Grabsteine sind dort keine mehr erhalten (Begehung am 31.08.2016).
„Der jüdische Friedhof in Ruhrort wurde 1708 angelegt und 1751 sowie erneut Anfang des 19. Jahrhunderts erweitert. 1894 wurde er für geschlossen erklärt, nachdem in Beeck-Stockum ein Gelände für einen neuen Friedhof erworben werden konnte. 1907 mußten aufgrund einer Straßenerweiterung sechs Gräber auf den Friedhof in Beeck umgebettet werden. 1937 wurde der Friedhof von der Stadt – mit Zustimmung der Regierung – aufgehoben, das Gelände teils verkauft, teils verpachtet. Ein Teil der Gräber konnten auf den neuen Friedhof in Mattlerbusch in eine von Leopold Fleischhacker gestaltete Anlage überführt werden. Von diesen wiederum wurden in den 1990er Jahren eine Reihe von Grabsteinen auf Feld 22 des Friedhofs am Sternbuschweg aufgestellt.“ (steinheim-institut.de)
Die epigraphische Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert den Verbleib der ehemals hier befindlichen Grabsteine auf den jüdischen Friedhöfen in Hamborn (Mattlerstraße / Mattlerbusch), hier 11 Steine, und Sternbuschweg in Duisburg mit weiteren 8 Steinen.
Baudenkmal
Die „Friedhofsmauer des ehemaligen jüdischen Friedhofes Ruhrort, Rheinbrückenstraße“ von 1907 wird Eintragung vom 2. Februar 1988 unter Nr. 134 auf der Liste der Baudenkmäler in Duisburg-Homberg / Ruhrort / Baerl geführt (LVR-ABR Nr. 30476 / L 19149).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2021)
Quellen
- Freundliche Hinweise von Herrn Ingo Deckert, Duisburg-Ruhrort, 2016.
- Freundliche Hinweise von Herrn Peter Hionsek, Duisburg-Laar, 2021.
Internet
www.steinheim-institut.de: epidat – Duisburg-Ruhrort (abgerufen 04.03.2014)
www.luftbilder.geoportal.ruhr: Duisburg-Ruhrort, Luftbilder 1926 und 1934 (abgerufen 08.06.2016)
ruhrorter-chronik.de: Rheinbrückenstraße (abgerufen 05.08.2016)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Ruhrort (abgerufen 29.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.07.2021)