1386 wird die „Bruegerstraiße“ erwähnt. Diese gehörte zur Verkehrsverbindung aus dem bergischen Herrschaftsgebiet. Am Übergang von der Mittel- zur Hochterrasse gelegen, konnten die Pferde gewechselt werden und die Fuhrleute wurden in Gasthäusern bewirtet. Neben diesem Vorspannplatz bildeten Weißgerbereien und Tuchweberei sowie Holznutzung wichtige wirtschaftliche Grundlagen im 16. und 17. Jahrhundert. Nach dem Verbot der reformatorischen Glaubensausübung, ausgesprochen durch den Pfalzgrafen 1617, wanderten die damals wohlhabenden Gerber und Weberfamilien aus, so dass dieser Wirtschaftszweig seine Bedeutung verlor.
Ein 1437 gestiftetes Pflegehaus diente der Versorgung erkrankter, mittelloser Pilger und Armer aus dem Kirchspiel. Auf dessen Gelände stand eine im 15. Jahrhundert errichtete Kapelle, die 1864 abgerissen worden ist. An deren Standort wiederum wurde die Pfarrkirche gebaut.
Ausgangspunkte der Siedlungsentwicklung von Brück als Ort waren neben dem Gräfenhof der Groppershof, das Hagedorn Gut und der Heubtshof, die bereits im 16. Jahrhundert existierten.
1586 lebten in Brück 300 Menschen, im 17. Jahrhundert wegen Kriegen und Pandemien 200 Menschen, bis 1808 die Bevölkerungszahl auf 521 Personen anstieg. Im 18. Jahrhundert existierte in Brück ein Werbehaus für das kaiserliche Heer.
Während benachbarte Orte im 19. Jahrhundert eine erhebliche Bevölkerungszunahme erfuhren, stagnierte Brück. Zwischen 1871 bis 1910 wuchs die Bevölkerung lediglich von 971 auf 1.117 Bewohner. Der historische Ortskern erstreckte sich entlang der heutigen Olpener Straße und am Kreuzungsbereich mit dem Mauspfad. Die Ursache für die geringe Entwicklung war der Mangel an industrieller Ansiedlung und verkehrstechnischer Anbindung. Die heutige Olpener Straße wurde als Staatsstraße 1824 entlang der älteren „Aggerstraße“ ausgebaut.
Ein signifikanter Aufschwung, der sich baulich großflächig auswirkte, erfolgte nach 1914 mit der Eingemeindung nach Köln, vor allem mit Wohnsiedlungen. Ein günstiger Entwicklungsfaktor als Voraussetzung dafür war die bereits 1906 eingerichtete Kleinbahnverbindung nach Köln.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)