Chronologie
- 17. Jahrhundert: Bau der historischen Gebäude unter dem Kurfürsten von Köln und Erzbischof Joseph Klemens von Bayern.
- 1815: Nach Enteignung des Kurfürsten durch die Franzosen fiel das Gebiet an die Preußen, die es verpachteten oder verkauften. Käufer waren zumeist Protestanten, da es den Katholiken verboten war, ehemals geistlichen Besitz zu erwerben.
- 1849: Vision des Kurbades „Heilbronn bei Brohl“. Antreibende Kraft war hierbei der Burgbrohler Arzt Dr. Otto Ewich.
- 1854: Erwerb der Quellen aus dem Pöntertal, des Kurfürstenbades und des Keller Brunnens durch Dominicus Zervas. Dieser plante die Errichtung gemeinsam mit Dr. Ewich. Anschließende Aufgabe des Projekts, da nicht genügend Aktionäre gefunden wurden.
- 1861-63: Wiederaufbau der teilweise baufälligen Gebäude und Betrieb einer Hotelanlage für Kurgäste.
- 1884: Einstellung des Kurbetriebs.
- 1886: Verkauf an August Thyssen für 51.000 Mark. Der neue Eigentümer konnte jedoch über sein Eigentum nicht vollkommen frei entscheiden und benötigte bei einigen Projekten die Zustimmung des Gemeinderats von Kell. Erneuter erfolgreicher Kurbetrieb, da in der damaligen Zeit für alle Kur- und Badeorte Hochkonjunktur herrschte.
- 1919: Verkauf an Herrn Direktor Brandenburg, der ebenfalls einige Stein- und Tonfirmen besaß.
- ab 1940: Quartier von Wehrmachtsgeneral Olbricht, der maßgeblich am Widerstand beteiligt war.
- 1944: Hauptquartier der Heeresgruppe B. Generalfeldmarschall Model leitete von hier aus die Ardennenoffensive.
- 1945: Übernahme durch die Amerikaner, die dort zwischenzeitig ihr Hauptquartier errichteten. Anschließend provisorischer Sitz des Oberpräsidiums des Rheinprovinz-Militärdistrikts unter Leitung von Dr. Fuchs.
- ab 1950: Erneute Versuche zur Herstellung des Kurbetriebs. Erneuerung der Badeanlagen, Ausbau der ehemaligen Hofmeisterei zum „Hotel Kurfürstenhof“ und Anlage eines Kurparks durch die Firma C. Kerstiens. Bis in die späten 1970er Jahre wurden hier noch Nieren- und Blasenleiden, Rheuma u.a. Krankheiten behandelt. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten eine Seniorenresidenz.
(Christian Maier, Universität Koblenz-Landau, 2014)