Preußische Aufforstungen Um dem durch die intensive wirtschaftliche Nutzung ausgelösten Rückgang der Wälder entgegenzuwirken, betrieben die Preußen im 19. Jahrhundert in der Region eine massive Aufforstung mit Kiefern und vor allem Fichten, nachdem ihnen das Rheinland als Folge des Wiener Kongresses zugeteilt wurde. Die Fichte eignete sich sehr gut für dieses Vorhaben, da sie nur geringe Anforderungen an ihren Standort stellt und besonders schnell wächst. Außerdem ist sie durch den hohen Harzgehalt gut geschützt gegen Wildverbiss. Der preußischen Aufforstung ist der Erhalt der großflächigen Wälder in Deutschland zu verdanken und damit die für die deutsche Kulturlandschaft charakteristische Verteilung von Wald- und Offenlandflächen. In England oder Frankreich ist die Situation heutzutage eine andere, da keine Aufforstungen im 19. Jahrhundert stattgefunden haben. Durch die Aufforstung wurde allerdings eine Monokultur bestehend aus Nadelgehölzen geschaffen. Zudem sind Kiefern und Fichten nicht heimisch. Dies hat bis heute ökologische Probleme zur Folge wie etwa die Anfälligkeit für Sturmschäden, die Vermehrung von Schädlingen, eine Verknappung des Nahrungsangebotes für heimische Tierarten und die Versauerrung der Böden.
Nadelwald und Laubwald Aufgrund der beschriebenen Problematiken wird seit einiger Zeit vermehrt versucht, wieder den eigentlich natürlich vorkommenden Buchen-Mischwald in seiner Verbreitung zu fördern. Das von der Europäischen Union unterstützte Projekt „LIFE. Lebendige Bäche in der Eifel“ verdeutlicht diesen Wunsch und soll hier exemplarisch genannt werden (siehe „Internet“). Aus Sicht der Kulturlandschaftspflege handelt es sich hierbei um einen spannenden Gegensatz, da sie einerseits fordert, die Kulturlandschaft in ihren prägenden Merkmalen zu erhalten, andererseits aber auch ihren stetigen Wandel anerkennt. Ob nun also der im Bewusstsein der Menschen als heimischer Wald verankerte Nadelwald oder der natürliche Laub-Mischwald in seiner Verbreitung gefördert werden sollte, ist zu diskutieren. Aus ökoligischer Sicht hingegen ist eine Mischwaldform sicherlich am sinnvollsten.
Wegeabschnitt am Dreiländereck als Beispiel Das direkte Gegenüberstehen der beiden Waldarten findet sich in Deutschland sicherlich vielfach. Der Gegensatz zwischen dem durch die Preußen aufgeforsteten Fichtenwald und dem heimischen Laubwald zeigt sich aber visuell besonders deutlich an der hier erfassten Geometrie, da die beiden Waldformen durch den Wegeabschnitt voneinander scharf abgegrenzt werden. Diese Situation findet sich in dem Gebiet, dem Dreiländereck, an dem die Grenzen von Deutschland, Belgien und den Niederlanden zusammentreffen, noch mehrfach. Das hier beschriebene Objekt ist daher als Beispiel anzusehen.
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