Es handelt sich um einen archäologischen Fundort am Fuße des Silberberges. Am 23.3.1980 kam es zu dem sensationellen Fund einer „Villa rustica“, eines römischen Gutshofs, aus dem 2.-3. Jahrhundert nach Christus. Die Überreste der Villa wurden entdeckt, als mit Bauarbeiten für den Ausbau der Ortumgehung Ahrweiler der Bundesstraße 267 begonnen wurde.
Die Landesarchäologen aus Koblenz, die für die Ausgrabung zuständig waren, kamen aufgrund der hervorragend erhalten gebliebenen Wandmalereien, dem gefundenen Hypokaustum (Fußbodenheizung) und weiteren Baudetails letztendlich zu dem Schluss, dass es sich hier um eine Villa rustica handelt, welche als einmalig nördlich der Alpen zu gelten hat. Da das gesicherte Mauerwerk bis zu 1,5 Meter hoch war, konnten die Fenster auf allen Seiten des Gebäudes exakt lokalisiert werden. So geben das hoch aufragende Mauerwerk und die noch völlig erhaltenen Estrichböden innerhalb der Räume einen Einblick in die Raumfolge und Raumkommunikation innerhalb eines früheren römischen Villengebäudes, auch wenn das Gebäude mehrfach umgebaut und verschieden genutzt wurde (so auch als Herberge beziehungsweise als Eisenschmelze). Grund für diesen außergewöhnlichen Erhaltungszustand war ein Hangrutsch am Silberberg im 5. Jahrhundert, der dafür sorgte, dass die noch erhaltenen Mauern, welche nun im Museum besichtigt werden können, verschüttet und damit konserviert und bis zu ihrer Entdeckung geschützt wurden.
Für die umfassende Ausgrabung und Sicherung des Areals wurden zehn Jahre gebraucht. Seit Mai 1993 kann die Villa öffentlich zugänglich besichtigt werden. Zum Schutz wurde sie mit einem Gebäude aus Holz und Glas überbaut. Diese Funde am Ahrweiler Silberberg zeigen, dass in der damaligen Provinz Niedergermanien vom 1. bis ins 4. Jahrhundert hinein Menschen lebten, die einen durchaus luxuriösen Lebensstil pflegten. Finanziert wurden die Ausgrabungen vollständig vom Land Rheinland-Pfalz, welches die Grabungen durch jährlich aufs neue gewährte Sondermittel und auch aus Etatmitteln des Denkmalamtes Koblenz ermöglichte.
Ein Besuch des Museumsgebäudes, in dem auch Führungen und wechselnde Sonderausstellungen angeboten werden, erlauben dem Besucher also einen breiten Einblick in römisches Leben diesseits der Alpen.
(Vanessa Bindarra, Universität Koblenz-Landau, 2014)
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