Die ersten Hinweise für die Brücke gab Adam Günter 1938. Die Forschungen konnten 1980 erfolgreich fortgesetzt werden, als das Landesamt für Denkmalpflege, Archäologische Denkmalpflege Amt Koblenz mit Hilfe einer Taucherglocke, die das Wasser- und Schifffahrtsamt zur Verfügung stellte, auf dem Rheingrund ein Aufmaß der Brückenpfähle vornahm. Bei dieser erneuten Forschungstätigkeit wurden die Reste der Brückenfundamente festgestellt, dokumentiert und für die Dendrochronologie geeignetes Holzmaterial geborgen. Die Pfähle ragten bis 0,6 Meter aus dem kiesigen Flussbett des Rheins heraus. Die Spitze der Pfähle war ursprünglich in eiserne „Pfahlschuhe“ gehüllt, die beim Ziehen zum Teil im Flussgrund zurückblieben. So konnten 1980 insgesamt 72 Pfähle in einer Tiefe von 4-5 Meter unter der Wasseroberfläche festgestellt werden. Die Gruppierungen der Pfähle in Form eines Rechteckes von etwa 4 x 7 Meter Seitenlänge ergab mehrere Brückenjoche. Aus der Anordnung der Pfähle ergibt sich eine Jochlänge von etwa 11,5 Meter und eine maximale Breite von 4 Meter. Die Ermittlungen erbrachten noch sechs erhaltene Fundamente einer gradlinigen Pfahljochbrücke zwischen Koblenz und dem heutigen Ehrenbreitstein. Sie stehen im gleichen Abstand von 15 Meter zueinander. Für die 155 Meter Flussbreite werden wohl 625 bis 780 Pfähle erforderlich gewesen sein. Die geborgenen Hölzer ergeben ein klares dendrochronologisches Baudatum: das Jahr 49 nach Christus.
Die Brücke wird möglicherweise zur Sicherung römischer Macht auf dem rechtsrheinischen Ufer bzw. zur Vorbereitung der Ausdehnung des römischen Einflussbereiches auf die rechte Rheinseite gedient haben und hat vermutlich nicht lange gestanden. Ausbesserungen und Ergänzungen der Pfähle oder Ähnliches konnten nicht festgestellt werden.
(Tobias Bauer und Stefan Klafke, Universität Koblenz-Landau, 2014)