Im August 1839 stieß der Schacht auf den horizontal vorgetriebenen Frühlingsstollen, jedoch wurde bis 1842 kein nennenswertes Erzvorkommen entdeckt. Deswegen wurde 1846 ein zweiter Frühlingsstollen (später Auguststollen genannt) angelegt und ein Jahr später eine Aufbereitungsanlage gebaut. Der ursprüngliche Frühlingsstollen brach zusammen und wurde stillgelegt. In den 1930er Jahren wurde dieser wiederum neu angelegt, um eine verbliebene, liegende Partie der Lagerstätte zu erschließen. Dafür wurde nochmals der Frühlingsschacht genutzt, der damals auch als Südschacht des Bergwerks Lüderich bezeichnet wurde.
1948 war die Lagerstätte schließlich erschöpft und der Schacht wurde verfüllt. Das vermutlich hölzerne, verkleidete Fördergerüst unmittelbar östlich des Maschinenhauses wurde abgebrochen, letzteres in ein Doppelwohnhaus für Betriebsangehörige umgebaut.
Das erhaltene Maschinenhaus des ehemaligen Frühlingsschachts ist ein vermutlich noch im 19. Jahrhundert erbautes Fachwerkgebäude, das in zwei spiegelbildllich angeordnete Wohneinheiten (Doppelhaus) umgebaut wurde. Das aus vergleichsweise dünnen Balken gebildete, rein funktionale Fachwerk ist mit Backstein ausgefacht; dem querliegenden, eingeschossigen Bau mit Satteldach wurde wohl beim Umbau zum Doppelhaus an der Längsseite ein massiver Vorbau angefügt. An den Giebelseiten belichten jeweils zwei Fenster das Obergeschoss.
(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg, 2025)