Klosterfriedhof des Sankt Paulusstiftes in Herxheim

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Herxheim bei Landau / Pfalz
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 09′ 6,17″ N: 8° 13′ 7,56″ O 49,15171°N: 8,21877°O
Koordinate UTM 32.443.032,62 m: 5.444.615,17 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.443.085,29 m: 5.446.354,10 m
  • Klosterfriedhof des St. Paulusstiftes in Herxheim (2025)

    Klosterfriedhof des St. Paulusstiftes in Herxheim (2025)

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    Klosterfriedhof des St. Paulusstiftes in Herxheim (2024)

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    Klosterfriedhof des St. Paulusstiftes in Herxheim (2024)

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    Klosterfriedhof des St. Paulusstiftes in Herxheim (2024)

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Von Herxheims Friedhof aus der Bussereaustraße nach Osten folgend, an der Südfront des mächtigen Klosterbaus vorbei, tut sich rechts davon die stets offene Einfahrt zum Gelände des St. Paulusstiftes auf. Den Klosterbau und die Gebäude für die Wohngruppen links liegen lassend, geht es geradeaus nach Norden. Hier befindet sich ein überdachtes Tor, das nicht verschlossen ist. Dieses führt in den Friedhofsabschnitt für die betreuten und verstorbenen Bewohner. Dahinter, von einer Hecke getrennt, befindet sich der Klosterfriedhof mit den Ewigen Gräbern für die „Schwestern vom hl. Paulus“, die im Kloster gelebt und gewirkt und hier zur letzten Ruhe gebettet wurden. Dieser Ort weist mit seiner Ruhe und Beschaulichkeit eine besondere Atmosphäre auf und lädt zum Verweilen ein.

Zur Erscheinungsform und den Personen
Derzeit sind es 268 Gräber, allesamt in der gleichen Größe und Erscheinungsform, auch für jene Schwestern, die zeitlich das Amt einer Generaloberin ausübten, so als wollten die Gräber sagen: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Dies wird auch in der Inschrift auf den Grabsteinen deutlich, die sämtlich nach gleicher Vorgabe beschriftet sind und künden, dass hier eine SCHWESTER begraben liegt, gefolgt vom klösterlichen Namen M.(Mater), dem Familiennamen und dem Todesjahr. Lediglich auf zwei Grabsteinen findet sich zusätzlich die Titulierung „Mutter“: auf dem Grabstein von Schwester Adelgundis (1944) und Schwester Germana (1963). Mit Mutter werden im Kloster die Generaloberin, die Generalvikarin, möglicherweise auch die Hausoberin angesprochen.

Das älteste Grab unter den „ewigen Gräbern“
Das älteste Grab stammt aus dem Jahre 1915 und galt Schwester M. Egberta Dotzer. Es befindet sich in der vierten Reihe auf der rechten Seite. In der gleichen Reihe und davor die Gräber von sechs weiteren Schwestern, die noch vor dem Todesjahr des Gründers (1919), auf dem Klosterfriedhof beigesetzt wurden. Da die Gräber keiner Liegezeit unterliegen, spricht man von Ewigen Gräbern. Für eine irdische Ewigkeit sorgt auch das geologische Material der Grabsteine: grauschwarzer Granit. Einzige Ausnahme in der Gleichförmigkeit der Schwesterngräber bildet an zentraler Stelle, unmittelbar vor dem hochragenden Friedhofskreuz das Grab des Gründers des St. Paulusstiftes und der Kongregation der Schwestern und Brüder vom heiligen Paulus: Jakob Friedrich Bussereau. Später kamen die Gräber weiterer Priester hinzu, die als Spiritual des Klosters gewirkt haben. Hinter einer weiteren Hecke befinden sich auf der linken Seite drei Gräber sowie eine Gedenkstätte für die „Brüder vom hl. Paulus“ des männlichen Zweigs der der Kongregation, die anderenorts, so in Queichheim und Völkersweiler, gewirkt und gelebt haben.

Jüngstes Grab und aktuelle Situation
Am nördlichen Ende sind die Gräber der zuletzt verstorbenen Klosterschwestern auszumachen. Derzeit leben noch sechs Schwestern im Konvent, für die eine weitere Grabreihe vorgehalten wird. Mit deren Ableben wird die Kongregation der „Schwestern vom Heiligen Paulus“ in Herxheim nur noch juristisch weiterleben und damit - zumindest vorläufig - gelebte Geschichte sein. Die große Rasenfläche dahinter hätte für die Gräber von mehr als 100 Klosterschwestern gereicht. Die letzte Novizin hatte im Jahre 1970 das klösterliche Leben gewählt und war dem Orden beigetreten. Für den schon in den fünfziger Jahren einsetzenden Rückgang an klösterlichem Nachwuchs gibt es mehrere Gründe, die neben einer nachlassenden Kirchenbindung auch in der gesellschaftlichen Veränderung und einer geringen Geburtenrate zu suchen sind. Um die Jahrtausendwende zogen sich die Schwestern aus der Arbeit und der Betreuung der behinderten Menschen zurück. Die meisten Gebäude und die Arbeit mit den behinderten Menschen wurden in die Jakob Friedrich Bussereau Stiftung überführt, der auch die Häuser in Neuötting und Altötting angehören. Die Kongregation der Paulusschwestern ist jedoch mit den „Sisters of St. Paul“ im südafrikanischen Reitz weiterhin lebendig.

(Klaus Eichenlaub, Herxheimer Heimatverein e.V., 2025)

Klosterfriedhof des Sankt Paulusstiftes in Herxheim

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Bussereaustraße 18
Ort
76863 Herxheim
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Klaus Eichenlaub (2025): „Klosterfriedhof des Sankt Paulusstiftes in Herxheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356220 (Abgerufen: 21. Mai 2025)
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