Michaelskapelle auf dem Godesberg

Michaelkapelle

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 41′ 8,44″ N: 7° 09′ 0,6″ O 50,68568°N: 7,15017°O
Koordinate UTM 32.369.327,44 m: 5.616.504,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.581.325,95 m: 5.617.311,61 m
  • Frontansicht der Michaelskapelle nahe der Godesburg auf dem Godesberg (2025).

    Frontansicht der Michaelskapelle nahe der Godesburg auf dem Godesberg (2025).

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  • Die Michaelskapelle auf dem Godesberg von der zur höher gelegenen Godesburg führenden Straße aus gesehen (2025).

    Die Michaelskapelle auf dem Godesberg von der zur höher gelegenen Godesburg führenden Straße aus gesehen (2025).

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  • Der Innenraum der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg, von der Eingangstür aus gesehen (2025). Auf dem Sockel an der rechten Wand steht eine Statue des Erzengels Michael, der mit dem Schwert einen Drachen tötet.

    Der Innenraum der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg, von der Eingangstür aus gesehen (2025). Auf dem Sockel an der rechten Wand steht eine Statue des Erzengels Michael, der mit dem Schwert einen Drachen tötet.

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  • Der barocke Altar der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg (2025).

    Der barocke Altar der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg (2025).

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  • Statue des Erzengels Michael, der mit seinem Schwert einen Drachen tötet, in der Michaelskapelle in Bad Godesberg (2025).

    Statue des Erzengels Michael, der mit seinem Schwert einen Drachen tötet, in der Michaelskapelle in Bad Godesberg (2025).

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  • Deckenfresken in der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg (2025).

    Deckenfresken in der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg (2025).

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  • Die Orgel zur linken Seite der Eingangstür in der Michaelskapelle in Bad Godesberg, vom Mittelgang aus gesehen (2025).

    Die Orgel zur linken Seite der Eingangstür in der Michaelskapelle in Bad Godesberg, vom Mittelgang aus gesehen (2025).

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  • Eine Metalltafel an der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg nennt die wichtigsten Eckdaten des Gebäudes (2025).

    Eine Metalltafel an der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg nennt die wichtigsten Eckdaten des Gebäudes (2025).

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  • An der Frontseite neben der Eingangstür angebrachte Informationstafel zur Geschichte der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg (2025).

    An der Frontseite neben der Eingangstür angebrachte Informationstafel zur Geschichte der Michaelskapelle auf dem Godesberg in Bad Godesberg (2025).

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  • Frontansicht der Michaelskapelle auf dem Godesberg vom nahegelegenen Burgfriedhof aus gesehen (2025).

    Frontansicht der Michaelskapelle auf dem Godesberg vom nahegelegenen Burgfriedhof aus gesehen (2025).

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Die Michaelskapelle mit ihrem barocken Interieur befindet sich circa 60 Meter nordwestlich der Godesburg. Sie wurde um 1660 errichtet und erhielt zwischen 1697 und 1699 ein Langhaus.

Vorgängerbauten
Errichtung und Ausbau
Zeit als Pfarrkirche
Heutige Nutzung
Eingetragenes Baudenkmal
Quellen, Internet

Vorgängerbauten
Im Hochmittelalter bestand bereits eine dem heiligen Michael geweihte Friedhofskapelle auf dem Godesberg. Laut dem Eintrag der Michaelskapelle in der Denkmalliste der Stadt Bonn handelte es sich um ein romanisches Gebäude. Sie wurde abgerissen, als ab 1210 unter dem Kölner Erzbischof Dietrich I. von Hengebach der Bau der Godesburg begann. Der Zisterziensermönch und Chronist Caesarius von Heisterbach beschreibt dies in seinem Werk „Dialogus miraculorum“. Als die Godesburg in den 1960er Jahren renoviert wurde, kamen bei den Arbeiten auch Gräber aus dem 9. Jahrhundert zum Vorschein, die nach Osten ausgerichtet waren.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand im Bereich der heutigen Michaelskapelle ein ebenfalls dem heiligen Michael geweihter Sakralbau, der möglicherweise zeitgleich mit der Erweiterung der Godesburg unter Erzbischof Konrad von Hochstaden (geboren circa 1205, gestorben 1261) umgesetzt wurde. Erzbischof Walram von Jülich (geboren um 1304, gestorben 1349) errichtete während seiner von 1332 bis 1349 dauernden Amtszeit eine Vorburg und integrierte die Michaelskapelle in die äußere Befestigungsanlage. Möglicherweise wurde die Kapelle infolge dessen nicht mehr als Sakralbau genutzt.
1583 wurde die Godesburg im Zuge des Truchsessischen Kriegs, einer Auseinandersetzung zwischen katholischen kurkölnischen und reformatorischen bayerischen Truppen, gesprengt. Auch die Michaelskapelle wurde dabei wahrscheinlich weitgehend zerstört. Zuvor war sie während der Belagerung der Godesburg mit Erde befüllt und als Bollwerk genutzt worden.

Der Grundriss der zweiten Michaelskapelle an diesem Standort ist unbekannt, allerdings wurden Teile ihrer Grundmauern sowie - laut dem Eintrag in die Denkmalliste der Stadt Bonn - der erhaltene Chor aus Tuffstein in den ab 1660 entstehenden Neubau integriert.
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Errichtung und Ausbau
Ab 1660 wurde die Kapelle an Ort und Stelle wiedererrichtet und erneut dem Erzengel Michael geweiht. Eine Zeichnung des niederländischen Malers Lambert Doomer von 1663 zeigt sie bereits im fertiggestellten Zustand. Joseph Clemens von Bayern, 1688 bis 1723 Fürsterzbischof von Köln, ließ zwischen 1697 und 1699 ein Langhaus aus Backstein errichten und die prächtigen Barockdekorationen im Innenraum umsetzen. Die Deckenfresken stammen von Lazaro Maria Sanguinetti. Danach wurde die Michaelskapelle die Hauskirche des Ordens vom Heiligen Michael. Der 1693 als Ritterorden vom Heiligen Michael gegründete wittelsbachisch-kurkölnische Hausritterorden bestand bis zum Ende der Monarchie 1918.
Das Gotteshaus diente als Gebetsstätte und die Mitglieder des Michaelsordens hielten hier ihre religiösen Feiern ab.
Unter Fürsterzbischof Clemens August I. von Bayern (1700 bis 1761, im Amt ab 1723) wurde der Michaelsorden ins Bonner Residenzschloss verlegt. Die Michaelskapelle verlor dadurch an Bedeutung.

Zeit als Pfarrkirche
1804 wurde die Kapelle zur Pfarrkirche Godesbergs erhoben, nachdem der Ort sich im Zuge der Neuordnung der Pfarreien während der französischen Besatzung von der Pfarrei in Rüngsdorf löste. Im Zuge dessen erhielt das Gotteshaus ein Taufbecken, eine Orgel sowie einen hölzernen Glockenturm, für den je eine Glocke aus zwei säkularisierten Bonner Kirchen beschafft wurde. Langfristig war die Michaelskapelle jedoch zu klein und mit ihrer Lage am Hang des Godesbergs zu unzugänglich, sodass sie mit der Einweihung der größeren Pfarrkirche Sankt Marien am Fuße des Godesbergs 1862 als Pfarrkirche abgelöst wurde.

Heutige Nutzung
Nachdem die Kapelle nicht mehr als Pfarrkirche genutzt wurde, wurden die barocke Kanzel, das Taufbecken und die Empore entfernt. Neben der Nutzung als Friedhofskapelle war sie nun auch Station auf Karfreitagsprozessionen. Heute werden vereinzelt Gottesdienste und Trauungen in der Michaelskapelle abgehalten. Eine Statue des Erzengels Michael am Altar, der mit seinem Schwert einen Drachen tötet, verweist auf ihren Namenspatron.

Eingetragenes Baudenkmal
Seit dem 29. November 1982 ist die Michaelskapelle ein unter der Nummer A 23 eingetragenes Baudenkmal der Stadt Bonn. Hier wird das Baujahr mit circa 1210 angegeben und somit auf die Vorgängerbauten verwiesen.

(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2025)

Quellen
Aufnahme als Baudenkmal 1982, Karteikarten als Digitalisate unter dem nachstehenden Link der Denkmalkarte frei zugänglich.

Internet
de.wikipedia.org: Eintrag zur Michaelskapelle in Bad Godesberg (abgerufen 17.03.2025)
de.wikipedia.org: Eintrag zu Konrad von Hochstaden (abgerufen 17.03.2025)
de.wikipedia.org: Eintrag zu Walram von Jülich (abgerufen 17.03.2025)
de.wikipedia.org: Eintrag zum Truchsessischen Krieg (abgerufen 17.03.2025)
de.wikipedia.org: Eintrag zum Orden vom Heiligen Michael (Bayern-Kurköln) (abgerufen 17.03.2025)
de.wikipedia.org: Eintrag zu Clemens August von Bayern (abgerufen 17.03.2025)
stadtplan.bonn.de: Eintrag in der Denkmalkarte der Stadt Bonn (abgerufen 17.03.2025)
www1.wdr.de: Artikel zur Innenausstattung der Michaelskapelle (erschienen am 15.09.2015; abgerufen 17.03.2025)
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Michaelskapelle auf dem Godesberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Auf dem Godesberg 3
Ort
53177 Bonn - Bad Godesberg / Nordrhein-Westfalen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1660

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Michaelskapelle auf dem Godesberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356028 (Abgerufen: 30. April 2025)
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