Pingenfeld der ehemaligen Grube Apfel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Gemeinde(n): Bergisch Gladbach
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 8,25″ N: 7° 12′ 58,68″ O 50,96896°N: 7,2163°O
Koordinate UTM 32.374.759,13 m: 5.647.887,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.585.480,42 m: 5.648.898,08 m
  • Pingenfeld der Grube Apfel (2024)

    Pingenfeld der Grube Apfel (2024)

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  • Karte des Pingenfeldes der Grube Apfel  (2024)

    Karte des Pingenfeldes der Grube Apfel (2024)

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  • Große Pinge bei Grube Apfel (2024)

    Große Pinge bei Grube Apfel (2024)

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  • Picke aus dem Pingenfeld der Grube Apfel (2024)

    Picke aus dem Pingenfeld der Grube Apfel (2024)

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  • Drei Bergeisen aus dem Pingenfeld der Grube Apfel (2024)

    Drei Bergeisen aus dem Pingenfeld der Grube Apfel (2024)

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Das Pingenfeld auf dem Apfel-Gang erstreckt sich entlang der heutigen Straße „Grube Apfel“, vor allem auf deren nördlicher Seite. Ein Teil des Pingenfelds kann auf einem kleinen Trampelpfad durchquert werden. Die Relikte sind, besonders bei sommerlichem Bewuchs, aber nur vom geübten Auge zu erkennen.

Als Pingen werden in Bergbau und Forschung unnatürliche Geländemulden bezeichnet, die gewöhnlich die Lage von alten, verstürzten Schächten anzeigen. Im frühen Bergbau erfolgten Erkundung und Abbau der oberflächennahen Bereiche der Lagerstätten oft durch kleine, dicht beisammen liegende Schächte, die nur bis knapp unter den Grundwasserspiegel reichten. Ab dem späten Mittelalter wurden auch größere Schächte von mehreren Metern Durchmesser angelegt, die den Einbau von mechanischen Anlagen zur Belüftung und Entwässerung und somit einen tieferen Abbau ermöglichten. An der Grube Apfel soll der frühe Abbau bis unter die Talsohle des Volbachs gereicht haben. Alte Pingenfelder und Pingenzüge spielten im 19. Jahrhundert grundsätzlich eine wichtige Rolle für die Lokalisierung von Lagerstätten.

In drei Bereichen des Pingenfeldes der Grube Apfel zeigen relativ dichte Konzentrationen von Pingen, dass der geologische Ausbiss der Lagerstätte dort oberflächennah erreicht und abgebaut wurde. Weitere Bereiche werden heute von den industriellen Halden des Maschinenschachtes und eines Wetterschachts überlagert. Bei der Betrachtung des Pingenfeldes ist zu berücksichtigen, dass die zugehörigen Halden durch das nachträgliche Ausklauben in der Mitte des 19. Jahrhunderts stark verflacht wurden. Zu dieser Zeit war die in den alten Halden verbliebene Zinkblende besonders begehrt.
Direkt am Pingenfeld lag früher der kleine Ort Winten, von dem heute nur noch ein privates Wohnhaus erhalten ist. Ein Betrieb namens „Grube Winten“ soll 1847 zu den Vorgängerbetrieben der Grube Apfel gehört haben. Auf einem Grubenriss von 1863 ist direkt am Gehöft ein Stollen als „Alter Bau“ eingezeichnet. Die Siedlungsstelle Winten wird 1586 erstmalig erwähnt, durch deren Lage ist ein Zusammenhang mit dem älteren Bergbau wahrscheinlich.
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Archäologische Prospektion des Pingenfeldes
2023 wurden archäologische Prospektionen von ehrenamtlichen Helfenden des LVR-Amts für Bodendenkmalpflege im Bereich des Pingenfeldes durchgeführt. Einen außergewöhnlichen Fund stellte dabei eine kleine Picke dar, deren Form und Machart in die römische Zeit verweist. Ob hier tatsächlich schon, wie am benachbarten Lüderich, römischer Bergbau stattfand, müssen zukünftige Untersuchungen klären. Aus dem Bereich des Pingenfeldes stammen zudem mehrere vollständige Bergeisen sowie weitere Bruchstücke von ähnlichen Geräten. Vor der Einführung des Sprengstoffs im Bergbau erfolgten die Arbeiten mit solchen „Gezähen“, die typisch für das Spätmittelalter und die Frühe Neuzeit sind. „Schlägel und Eisen“ werden auch heute noch als allgemeines Bergbausymbol verwendet. Zu den weiteren Funden aus dem Bereich des Pingenfeldes gehören unter anderem hochmittelalterliche Keramik, ein Bleigewicht, mehrere eiserne Keile und Schmelzreste von Blei, die sich nicht genauer datieren lassen.

(Peter Schönfeld, BGV Rhein-Berg e.V., 2024)

Literatur

Geurts, Gerhard; Ommer, Herbert; Stahl, Herbert / Förderverein des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe (Hrsg.) (2004)
Das Erbe des Erzes, Band 2 - Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. S.19 u. 24, Bergisch Gladbach.

Pingenfeld der ehemaligen Grube Apfel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Grube Apfel
Ort
51429 Bergisch Gladbach - Moitzfeld / NRW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Archäologische Prospektion
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1200, Ende 1600

Empfohlene Zitierweise

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Peter Schönfeld: „Pingenfeld der ehemaligen Grube Apfel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355452 (Abgerufen: 7. September 2024)
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