Ehemaliges Wachhaus auf dem Petersberg im Siebengebirge, heute Schauplatz Petersberg (2021)
Copyright-Hinweis:
Werner Stapelfeldt / NRW-Stiftung
Fotograf/Urheber:
Werner Stapelfeldt
Medientyp:
Bild
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Ehemaliges Wachhaus auf dem Petersberg im Siebengebirge, heute Schauplatz Petersberg (2021).
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Werner Stapelfeldt / NRW-Stiftung
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Werner Stapelfeldt
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Das ehemalige Wachgebäude ist ein typischer Funktionsbau - entstanden Ende der 1980er Jahre als zentraler Ort des Sicherheitssystems für das Petersberghotel als Gästehaus der Bundesregierung. Fertigstellung und Inbetriebnahme erfolgten im Sommer 1990.
Das Gebäude zeigt einen wabenförmigen Grundriss, dem die Grundidee einer Bauweise in Modulen zugrunde liegt - ganz im Geiste architektonischer Leitlinien der 1980er Jahre.
Von den insgesamt fünf Bauelementen (Waben) diente das der Straße am nächsten zugewandte als zentrale Schaltstelle. Der u. a. mit Panzerglas gesicherte Raum war in den rund zehn Jahren bis zum Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin permanent von Wacheinheiten des Bundesgrenzschutzes (heute Bundespolizei) besetzt. An dieser Stelle befindet sich die einzige Zufahrt zum Plateau und zum Hotelgebäude. Vom Wachhaus ausgehend zieht sich ein - heute noch größtenteils erhaltener - Sicherheitszaun rund um das Plateau. Die übrigen Räume dienten hauptsächlich als Reserve für die Unterbringung und Versorgung von Polizeieinheiten bei höheren Sicherheitsstufen.
Ab dem Jahr 2000 folgten vorübergehende Nutzungen hauptsächlich als Büroräume. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege hat das Gebäude im Januar 2020 erworben. Im September 2020 eröffnete sie dort ein Besucherzentrum, in dem eine eigens konzipierte Ausstellung Einblicke in die Bedeutung des Berges für die Frühgeschichte der Bundesrepublik gibt. Das Spektrum reicht von der Ära als Hotel der Familie Mülhens in der Nachkriegszeit bis zur Residenz von Staatsgästen und prominenten Besucherinnen und Besuchern und setzt Schwerpunkte des Ortes als Sitz der Alliierten Hohen Kommission und als Verhandlungsort für das wegweisende „Petersberger Abkommen“.
Daneben gibt ein eigener Raum Einblicke in die Besonderheiten des 92 Hektar großen Naturschutzgebietes am Petersberg als Nationales Naturerbe, dessen Herzstück die teilweise mehr als 150 Jahre alten Buchenwälder sind. Sie sollen sich in den kommenden Jahrzehnten ebenso wie angrenzende Waldbestände weiter zu Naturwäldern entwickeln und damit Lebensraum für eine noch reichhaltigere Tier- und Pflanzenwelt bieten. Das Gebiet umfasst auch Steinbrüche und artenreiche Wiesen, die Teil des Fauna-Flora-Habitat (FHH)-Schutzgebietes Siebengebirge und damit nach EU-Recht geschützt sind.
Die nahe gelegene Mondscheinwiese wird regelmäßig durch Schafe beweidet, um ihren Charakter zu bewahren.
Eine botanische Besonderheit des Petersberges ist die Wald-Bergminze. Die Verwandte der Pfefferminze mit ihren violetten Kronblättern findet sich in Nordrhein-Westfalen ausschließlich hier. Auch seltene Tierarten wie der Hirschkäfer fühlen sich hier wohl, und das Große Mausohr hat am Petersberg ein Jagdrevier.
(Christiane Lamberty und Elmar Scheuren, Siebengebirgsmuseum Königswinter, 2024)
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1990
Empfohlene Zitierweise
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Christiane Lamberty und Elmar Scheuren (2024): „Schauplatz Petersberg: Erlebnisraum für Geschichte und Natur”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352227 (Abgerufen: 26. März 2025)
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