Der Ort hat eine reiche geschichtliche Vergangenheit. An der Wegeeinmündung L 478/L 490, welche wahrscheinlich schon zur Römerzeit existierte, hat sich ein kleines schmuckes Dorf gebildet. Die hellgeputzten Häuser, teilweise noch aus Fachwerk, gruppieren sich um die erhaben thronende und sie schützende alte St. Laurentius-Kirche. Die Gemarkung hat eine Fläche von 764 ha und ist zu 75 % bewaldet.
Niederschlettenbach ist eine frühe Gründung der Benediktinermönche aus Weißenburg, heute im Elsass, die durch Rodung und Urbarmachung das Lautertal erschlossen. Die Abtei Weißenburg wurde in der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts gegründet. Im Kopialbuch der Abtei (1280) findet sich vom Jahre 1068 erstmals eine namentliche Erwähnung des Dorfes mit „Slettenbach“. In der Laurentius-Kirche findet sich zudem ein Urkundenstein, welcher berichtet, dass die Kirche am 13. Mai 1068 geweiht wurde (siehe Kirche, Urkundenstein). Die Herkunft des Ortsnamens scheint entweder auf einen Personennamen „Slatto“, welcher hier Besitz hatte zurückzugehen oder er ist nach „slat“, einem schilfbewachsenen Tal benannt.
Das Dorf lag von Anfang an im Weißenburger Mundat, später Hochstift Speyer. Er wechselte im Laufe der Jahrhunderte seine Herrschaftszugehörigkeit zum Amt Berwartstein, Kurpfalz, während der Franz. Revolution zu Frankreich, 1816 zum Königreich Bayern und 1946 zum Land Rheinland-Pfalz. Fast alle Epochen haben hier seit der Römerzeit ihre Spuren hinterlassen.
Die Gemeinde ist neben wenigen kleinen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben fast reine Wohnsiedlung. Aber sie liegt mitten im schönen Tourismusgebiet des Pfälzerwaldes. Mit kleinen kulturellen Veranstaltungen warten die örtlichen Vereine auf. Zur gemütlichen Einkehr lädt die Gaststätte „Altes Schulhaus“ auf.
(Albert Nagel, Niederschlettenbach, 2024)
Internet
dahner-felsenland.net: Niederschlettenbach (abgerufen am 15.04.2024)